Altilium meldet Produktion erster Batteriezellen mit recyceltem CAM

Das britische Batteriematerial- und Recyclingunternehmen Altilium freut sich, dass im UK Battery Industrialisation Centre (UKBIC) erstmals Batteriezellen unter Verwendung recycelter aktiver Kathodenmaterialien (CAM) von Altilium hergestellt werden konnten.

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Bild: Altilium

Altilium spricht von einem „Durchbruch“ denn es sei das erste Mal, dass recycelte Materialien zur Herstellung neuer Batteriezellen in einem industriellen Umfeld in Großbritannien verwendet wurden. Zugleich sei dies ein wichtiger Schritt zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft für Elektroauto-Batterien.

Beim UKBIC in Coventry handelt es sich um eine 2021 eröffnete nationale Forschungseinrichtung, die von allen britischen Unternehmen genutzt werden kann, die an Batterien für Elektrofahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Luft- und Raumfahrt, Industrie- und Haushaltsgeräte sowie statischen Energiespeichern arbeiten. In die 18.500 Quadratmeter große Einrichtung floss eine Investitionssumme von 130 Millionen Pfund.

Die nun im UKBIC produzierten Pouch-Zellen verwenden von Altilium recycelte aktive Kathodenmaterialien (CAM), die in der Pilot-Recyclinganlage des Unternehmens in Devon produziert wurden. Altilium nennt das Verfahren EcoCathode. Dabei werden kritische Metalle aus Altbatterien sowie Produktionsabfällen zurückgewonnen. Der Recyclingprozess beginnt mit der Demontage und Zerkleinerung von Altbatterien, um ein feines Pulver, die so genannte schwarze Masse, herzustellen. Diese schwarze Masse wird dann mit dem EcoCathode-Verfahren von Altilium verarbeitet, mit dem laut dem Unternehmen über 95 Prozent der kritischen Batteriemetalle, einschließlich Lithium, zurückgewonnen werden können. Die Kathodenmetalle werden dann zu einem hochnickelhaltigen NMC 811 CAM aufbereitet, das für die Wiederverwendung in einer neuen Batterie bereit ist.

Dr. Christian Marston, Mitbegründer und COO von Altilium, kommentierte: „Dieser Meilenstein markiert das erste Mal, dass in Großbritannien eine vollständige Kreislaufwirtschaft für Batterien erreicht wurde, von der Rückgewinnung kritischer Mineralien, einschließlich Lithium, aus Altbatterien für Elektrofahrzeuge und deren Upcycling zu einer Hochleistungskathode bis hin zur Herstellung einer neuen Batterie zur Validierung bei einem führenden britischen Automobilhersteller.

Und weiter erklärt er: „Durch diese Zusammenarbeit mit UKBIC gehen wir über die gerade entstehende Recyclingindustrie für schwarze Masse hinaus und stellen sicher, dass diese wichtigen Batteriematerialien in der heimischen Lieferkette verbleiben. Der Zugang zu einer Produktionsanlage wie dieser ermöglicht es uns, diese innovative Arbeit, die dazu beiträgt, Großbritannien an der Spitze der Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung zu positionieren, zu erweitern und zu entwickeln.“

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Bild: Altilium

Ameir Mahgoub, Leiter der Produktentwicklung bei UKBIC, fügte hinzu: „Wir freuen uns, dass wir zu dem Team gehören, das die ersten britischen Batteriezellen aus CAM mit recyceltem Material hergestellt hat. Dieses bahnbrechende Projekt könnte nur der Anfang einer Reise sein, die Großbritannien unabhängiger von importierten Materialien macht und einen neuen Markt für recycelte Elektrofahrzeug-Batterien schafft. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Altilium bei diesem spannenden Projekt, das sie vorantreiben werden.“

Altilium hat nach der Pilotanlage ACT1 in Devon, von der das nun für die Batteriezellen verwendete aktive Kathodenmaterial stammt, im November die Mini-Kommerzialisierungsanlage ACT2 in Plymouth in Betrieb genommen. Dort soll das erwähnte EcoCathode-Verfahren angewendet und verfeinert werden, das später in industriellem Maßstab in der geplanten Anlage ACT 4 in Teesside zum Einsatz kommen soll. Die geplante ACT4-Recyclinganlage von Altilium in Teesside wird über eine Produktionskapazität von 30.000 Tonnen CAM pro Jahr verfügen – genug, um fast 20 Prozent der erwarteten britischen Nachfrage bis 2030 zu decken, wie das Unternehmen behauptet.

Laut Untersuchungen des Imperial College London können die recycelten Batteriematerialien von Altilium die Leistung neuer, abgebauter Materialien erreichen oder sogar übertreffen, was eine längere Lebensdauer der Batterien, schnellere Ladezeiten und niedrigere Kosten ermöglicht. Und eine Lebenszyklusanalyse (LCA) von Minviro hat ergeben, dass Kathodenmaterialien, die aus den recycelten Materialien von Altilium hergestellt werden, bis zu 74 Prozent geringere Auswirkungen auf den Klimawandel haben könnten als die Verwendung von primär abgebauten Materialien aus einer chinesischen Lieferkette.

Altilium hatte im Januar im Rahmen seiner Finanzierungsrunde der Serie B ein Investment in Höhe von 5 Millionen US-Dollar von der japanischen Handelsgruppe Marubeni erhalten. Marubeni ist seit 1985 im Bereich Batteriematerialien aktiv und beschäftigt sich auch mit dem Recycling von Altbatterien.

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