DB Schenker meldet erfolgreichen E-Lkw-Einsatz im finnischen Winter

DB Schenker hat ein Jahr lang zwei Elektro-Lkw vom Typ Fuso eCanter bei eisigen Temperaturen in Nordfinnland in den Dienst geschickt – und berichtet nun vom verlässlichen Einsatz des Duos. Es handelt sich bei den zwei Einheiten um die neueste Generation des Leicht-Lkw.

Bild: DB Schenker

Innerhalb eines Jahres hat der Logistikkonzern nach eigenen Angaben zwei Fuso eCanter eingesetzt, „die mittlerweile zwei finnischen Wintern getrotzt haben und zuverlässig im Einsatz für ihre Kunden sind“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Dies zeige, dass alternative Antriebssysteme auch bei niedrigen Temperaturen effizient funktionieren können. In Nordfinnland herrschten zeitweise bis zu -30 Grad Celsius.

Tristan Keusgen, Head of European Fleet Management bei DB Schenker, kommentiert: „Wir betreiben nun seit einem Jahr erfolgreich zwei Elektro-Lkw in Finnland. Mit diesem Einsatz in einer Region wie Lappland mit schwierigen Wetterbedingungen beweisen wir einmal mehr, dass DB Schenker den Weg in eine nachhaltige Zukunft der Logistik geht.“ Die Lkw werden laut Keusgen hauptsächlich für den regionalen und lokalen Transport eingesetzt. Das robuste Design und die fortschrittliche Technologie gewährleiste dabei eine durchgehende Lieferkette und einen zuverlässigen Service für die Kunden.

In Finnland wird bei DB Schenker die neueste Generation des Fuso eCanter eingesetzt. Das Fahrzeug bietet drei Batterieoptionen mit 41,3 bis 123,9 kWh Batteriekapazität für Reichweiten zwischen 80 und 200 Kilometern. Welchen Energiegehalt das Lkw-Duo in Finnland hat, präzisieren die Verantwortlichen nicht. DB Schenker teilt lediglich mit, dass die Fahrzeuge über Nacht aufgeladen werden, um je für den nächsten Tag einsatzbereit zu sein.

Seit 2018 setzt DB Schenker die strombetriebenen Leicht-Lkw aus dem Daimler-Truck-Konzern für den Transport insbesondere auf der letzten Meile ein. Derzeit betreibt der Logistikdienstleister eigenen Angaben zufolge rund 50 Fuso eCanter in verschiedenen europäischen Ländern.

dbschenker.com

4 Kommentare

zu „DB Schenker meldet erfolgreichen E-Lkw-Einsatz im finnischen Winter“
Energisch Joe
19.03.2025 um 09:59
Guten Tag! Es ist toll dass auch kleinere eLKW im lokalen Logistikdienst im harten Winter funktionieren. Dass aber die Liebe des Daimler/Mitsubishi- Konzerns bei dieser Antriebsart liegt kann man nicht sagen: Eine magere Pressemeldung mit fast keinen Detailinformationen (Akkugröße in kWh, Info zur Akkutemperierung, Akkuchemie etc.) lässt vermuten dass diese Pressemeldung eine lästige Pflichtübung war die man mit möglichst wenig Aufwand abgespult hat. Wären es ein Wasserstoff-eLKW gewesen (Dieses Thema wurde in den letzten Jahren ordentlich hochgepusht als Verhinderer/Verzögerer des echten eLKW) dann wäre wohl ein richtiges Feuerwerk mit vielen Fotos, Politikern und deren Wortspenden abgegangen denn im Lokalverkehr steckt ein riesiges Marktpotential.Aber sei es drum: Wie schon der Elektrotrucker (ein deutscher Blogger der im Schwerlastverkehr reinelektrisch auch auf Langstrecke unterwegs ist und You-Tube Videos dazu macht) beweist ist auch die 42-Tonnen-Klasse der Sattelschlepper schon alltagstauglich, nachgeladen wird auch in den vorgeschriebenen Rastzeiten.In Summe also eine erfreuliche Meldung, danke für die Information!mit herzlichen Grüßen
Harald
19.03.2025 um 16:50
Ich denke auch, dass im E-Truck Regionalverkehr großes Wachstumspotential steckt, und zwar in allen Bereichen. Die logistische Sicheheit besteht darin, dass das nächtliche Laden im Normalfall für den Tagesbetrieb ausreicht. Sicher sind auch die Resourcen anerkennenswert, die Hersteller mittlerweile der Elektrifizierung schwerer Trucks widmen. Angesichts geradezu beschwörerischer Aufrufe von Führungskräften an die Politik, die viel zu geringe Zahl der Ladestationen, geade E.U.-weit, rasch vervielfachen zu helfen, stellt sich mir allerdings eine Frage. Sollte nicht in Erwägung gezogen werden, eine strikte Trennung zu ziehen und im Schwerlast-Fernverkehr auf absehbare Zeit dem Diesel-Verbrenner Vorrang zu lassen? Ich weiß, das klingt nicht "grün". Jedoch ist die Frage, ob auch bei Forcieren der LKW/Reisebus-Ladestationen die Streckenbewältigungs- und Terminsicherheit gewährleistet sein wird, selbst bei flächendeckendem Megawatt Charging System. Ein KFZ-Ingenieur aus meinem Umfeld z.B. ist da skeptisch. Elektromobilität ja, aber erst mal nicht im Fernverkehr. Dies gäbe auch Kunden mehr Planungssicherheit, die u.U. Käufe zurückstellen und lieber 1, 2 Jahre abwarten, wohin sich die E-Fernverkehrs-Mobilität entwickelt. Was etwaige Entrüstung bez. Klimawandel angeht, möchte ich erinnern, dass asiatische Länder, allen voran China, zwischen 2022 und 2024 ca. 600 Kohlekraftwerke gebaut haben. Dies, obwohl ein Teil des emittierten CO2 für Jahrhunderte in der Atmosphäre verbleibt. Gleichzeitig wurden Anstrengungen bei Erneuerbaren unternommen, China ist Spitzenreiter bei installierter Leistung. Es geht m. E. nicht um Hopp oder Topp, sondern um Sinnhaftigkeit bei gleichwertiger Berücksichtigung von Umwelt und Wirtschaftlichkeit.
Stefan
19.03.2025 um 23:44
DB Schenker wurde im Herbst aus der Bahn herausgelöst und verkauft an einen anderen Logistikdienstleister. Die Bahn forscht und entwickelt am Einsatz von automatischen Kupplungen und ist dort schon ziemlich weit. LKW-Fahrer werden immer knapper. Bis in die 1960er Jahre war Fernstreckenverkehr per LKW extrem selten, Waren wurden bei längeren Strecken hauptsächlich per Bahn transportiert. Von den laufenden Kosten her wird elektrischer LKW-Fernverkehr auch in 20 Jahren günstiger sein als ein Verbrenner. Batterie-Wechselsysteme mit Mietakkus werden bereits entwickelt und getestet. Rein technisch gibt es keinen Grund, auf lange Sicht weiterhin Diesel-LKW einzusetzen. Vor wenigen Jahren dachten sehr viele, Wasserstoff wäre für Langstrecken-LKW notwendig. In den nächsten Jahren wird es weitere Umwälzungen in der LKW-Logistik geben.Das Ergebnis ist noch offen. Bis 2040 dürfen auf jeden Fall noch Diesel-LKW zugelassen werden. Der Anteil der emissionsfreien LKW soll aber in den nächsten Jahren steigen.
Harald
20.03.2025 um 12:17
Danke für die Antwort und detaillierte Erklärung. Es ist sicher relativ unstrittig, dass die laufenden Kosten im E-Verkehr, einschließlich Fernstrecke, niedriger sein werden. Ich schließe mich auch an, dass es um intelligente Systeme geht, wie einen Teil der LKW-Fernstrecke huckepack per Bahn zurückzulegen, ohne viel Zeit beim Wechsel zu verlieren. Ich bin mir bewusst, dass intensiv mit Wechselakku-Systemen getestet wird, eine Art "Fernkutschen-Revival (Pferdewechsel)". Dies kann sicher einmal einen Teil des Bedarfs decken, gerade bei großen Speditionen mit entspr. Investitionsvermögen in die erforderliche Logistik.Ein Punkt ist sicher noch das "Smart Grid", das Sicherstellen der hohen Stromkapazität bei der hohen Auslastung und hohem Stromfluss an den Fernstrecke-Ladestationen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das mediale, verständliche Kolportieren der großen Fortschritte auch beim Schwer-LKW-Elektrifizierung, wie z. B. Daimler Truck, nicht zu einer temporären Kundenverunsicherung (angesichts erheblich höherer Anschaffungskosten und noch unzureichender Lade-Infrastruktur) und damit Umsatzeinbußen beim Hersteller führen, selbst bei einer Timeline über 2030 hinaus. Es ist sicher auch die Frage, ob, wie bei vielen traditionellen Autoherstellern, noch auf Jahre die Verbrennerumsätze den noch mangelnden E-Fahrzeug-Profit auffangen müssen. Es ist ja allenthalben von Einsparungszwang die Rede, die bi-direktionale Ausrichtung ist eben mit hohen Investitionen verbunden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert