X-Games sperren Elektro-Motorräder aus

Beim Motocross-Wettbewerb im Rahmen der X-Games sind ab diesem Sommer nur noch Benzin-Motorräder erlaubt – nachdem im vergangenen Jahr erste Elektro-Motorräder sehr erfolgreich angetreten waren. In der Branche trifft diese Regel-Entscheidung auf Kritik.

Bild: Stark Future

Bei den X-Games handelt es sich um eine seit 1995 ausgetragene Extremsport-Veranstaltung, in deren Rahmen verschiedene Extremsportarten ausgetragen werden – bei den Sommer-Ausgaben unter anderem BMX, Skateboard und Rallyecross, im Winter sind es etwa Snowboard-Wettbewerbe, Freestyle Skiing und auch Schneemobil-Events. Und in beiden Fällen sind auch Freestyle Motorcross, also eine Disziplin, bei der es nicht um ein Wettrennen geht, sondern kunstvolle Sprünge und Tricks.

Laut mehreren Medienberichten wurde den Teilnehmern kürzlich das Regelwerk für die anstehenden Summer-X-Games vorgestellt. Und darin wird der Einsatz von Elektro-Motorrädern verboten. „Unsere aktuellen Wettbewerbsformate sind auf die Leistung und Eigenschaften traditioneller benzinbetriebener Motorräder ausgelegt, die weiterhin den globalen Standard für Elitewettbewerbe darstellen“, zitieren Portale wie RideApart und Jalopnik aus dem Regelbuch. Um ein „faires Spielfeld zu erhalten und das beste Erlebnis für unsere Athleten und Fans zu bieten“, werden Elektro-Motorräder untersagt, da es als unfairer Nachteil gesehen wird, wenn Fahrer mit einem Benzin-Motorrad gegen solche auf E-Maschinen antreten müssten.

Im vergangenen Jahr sind offenbar drei Fahrer mit elektrischen Motorrädern der spanischen Marke „Stark Future“ bei den X-Games angetreten, zwei davon haben Medaillen gewonnen. Die starke Beschleunigung der Elektroantriebe soll demnach Fahrmanöver erlaubt haben, die mit klassischen Motorrädern wegen der kurzen Anfahrt zu den Sprüngen nicht möglich gewesen wären.

Zwar werden vom Veranstalter die technologischen Fortschritte bei den E-Motorrädern anerkannt. „Bei den X-Games sind wir bestrebt, den Kern des Actionsports zu bewahren, während wir kontinuierlich neue Technologien evaluieren“, heißt es in dem Schreiben. Dennoch hat man sich am Ende gegen den Fortschritt und für die Vergangenheit entschieden. Zudem muss man anmerken, dass die Veranstaltung im japanischen Osaka im Juni in einer Halle stattfindet – wo ein Verzicht auf giftige Abgase naheliegend wäre.

Auf RideApart sieht ein Autor hinter der Regel-Entscheidung „weinerliche Konkurrenten, die […] Elektrodirtbikes nicht mögen, weil sie den Fahrern ermöglichen, das Niveau zu erhöhen“. Es gehe aber bei den X-Games darum, die Grenzen des Sports zu verschieben – was als Plädoyer für die Elektro-Motorräder gesehen werden kann.

spiegel.de, jalopnik.com

7 Kommentare

zu „X-Games sperren Elektro-Motorräder aus“
Dirk
18.03.2025 um 22:50
Die X-Games finden in Sacramento (USA) statt. Ist es vermessen, da auf gewisse Gedanken zu kommen, was die aktuelle Regierung angeht?
Andre
19.03.2025 um 00:11
Wie peinlich ist das denn?
Dixi K
19.03.2025 um 05:24
Giftige Abgase in einer Halle, oder auf Kinderwagenhöhe um Straßenverkehr. Alles egal für diese Leute, denn ihre Gesundheit ist ihnen egal.
Wilhelm
19.03.2025 um 12:08
Nächste Schritt: Weg mit den woken Katalysatoren in Autos!
Elektrobiker
19.03.2025 um 13:50
Habe lange darauf gewartet, aber jetzt passt der Spruch wohl endlich: wäre die Verbrennertechnologie wirklich überlegen, dann müsste man Elektro nicht verbieten! ;)
Robert
19.03.2025 um 16:11
X-Games sollte es anders gerum machen und Motoräder mit Verbrennungsmotor verbieten das wäre dann fortschrittllich und nicht altmodisch mit Technik von gestern
Ralf Schiwietz
20.03.2025 um 15:20
Hurra, wir lieben giftige Abgase und unnötigen Lärm.

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