Nissan und Stena Recycling erkunden Second-Life-Nutzung alter Leaf-Batterien

Der japanische Autobauer und Stena Recycling haben für Norwegen eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Akkus aus alten Elektroautos in stationären Speichern zu nutzen. Das Potenzial ist groß: In Norwegen sind über 80.000 Nissan Leaf unterwegs.

Bild: Stena Recycling

Durch die Vereinbarung erhält Stena Recycling nach eigenen Angaben „Zugang zu einer stetigen Versorgung mit Altbatterien, was in einem Markt mit zunehmendem Wettbewerb um Ressourcen von entscheidender Bedeutung ist“. Es handelt sich um Batterien aus Autos, die aufgrund ihres Alters stillgelegt oder von Versicherungen als Totalschaden abgeschrieben wurden, aber noch mehrere Jahre lang wiederverwendet werden können.

Auch wenn Stena Recycling das „Recycling“ im Namen trägt, geht es bei der Partnerschaft nicht um die unmittelbare Rückgewinnung der Rohstoffe. Jede Batterie wird in der Anlage in Ausenfjellet bei Oslo untersucht, um festzustellen, welche Teile wiederverwendet werden können und welche recycelt werden müssen. Erklärtes Ziel der beiden Partner ist es, dass „ein erheblicher Teil der Batteriekomponenten ein zweites Leben erhält“ – entweder als Komponenten in wartungs- und reparaturbedürftigen Batterien (also ein erneuter Einsatz im Fahrzeug) oder in Energiespeichersystemen für weitere zehn bis 15 Jahre. 

Laut Jon Emil Furuseth, Country Manager High Energy Batteries bei Stena Recycling, lasse sich mit diesem Ansatz deutlich mehr Wert schöpfen als durch die bloße Zerlegung der Batterien in neue Materialien und Mineralien. Während der nachhaltige Aspekt der Weiternutzung unbestreitbar ist, ist noch offen, ob der Aufwand derzeit schon wirtschaftlich tragbar ist. Beide Unternehmen wollen ihr jeweiliges Knowhow einbringen, die Möglichkeiten zur Kommerzialisierung eines Prozesses zu erkunden.

Stena Recycling kann bereits heute viele Schritte in der Batterie-Weiternutzung abbilden. Mit Batteryloop hat das Unternehmen eine eigene Tochter, die auf  die Anschlussverwendung von gebrauchten Elektrofahrzeug-Batterien spezialisiert ist – und unter anderem Akkus von Mercedes-Benz nutzt. Stena Recycling kann auch aus defekten Altbatterien und Produktionsabfällen selbst Schwarze Masse herstellen, ein Abnehmer hierfür ist etwa BASF. Und mit der 2024 eröffneten Anlage in Ausenfjellet hat Stena Recycling seine Kapazitäten bei der Diagnose und Reparatur von ausgedienten Batteriesystemen deutlich erweitert.

„Seit der Markteinführung des Nissan Leaf im Jahr 2011 haben wir einzigartiges Know-how in der Elektrofahrzeugtechnologie entwickelt. Jetzt wollen wir eine führende Rolle bei der nachhaltigen Behandlung gebrauchter Elektrofahrzeugbatterien übernehmen“, sagt Alan Low, EV Battery Circular Economy Manager bei Nissan Energy. „Durch diese Partnerschaft können wir Second-Life-Produkte anbieten und gleichzeitig dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck im Einklang mit unseren Ambitionen der Klimaneutralität bis 2050 zu reduzieren.“

cision.com

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