Finnish Minerals beginnt mit Bau seiner Kathodenmaterial-Fabrik

Die staatseigene Finnish Minerals Group startet gemeinsam mit ihrem chinesischen Partner Beijing Easpring Material Technology mit dem Bau einer Kathodenmaterial-Fabrik in der südfinnischen Hafenstadt Kotka. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 800 Millionen Euro.

Bild: Finnish Minerals Group

Dass Finnish Minerals und Beijing Easpring eine gemeinsame Fabrik für aktive Kathodenmaterialien (CAM) planen, ist seit Sommer 2023 bekannt. Damals hieß es, dass Beijing Easpring, ein 2001 gegründeter Hersteller von Kathodenmaterial für Lithium-Ionen-Akkus mit drei Produktionsstätten in China, 70 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens für die Kathodenmaterialien-Fabrik in Kotka besitzen soll – und die staatseigene Finnish Minerals Group die restlichen 30 Prozent. Und tatsächlich hat das 2024 gegründete Gemeinschaftsunternehmen Easpring Finland New Materials Oy nun genau diese Besitzverhältnisse.

Die neue Anlage, die in Kotka entstehen soll, soll in der ersten Phase 60.000 Tonnen kathodenaktives Material pro Jahr betragen. Die Pläne sehen auch die Möglichkeit vor, die Produktion in Zukunft zu erweitern. Die Anlage könnte einst Kathodenmaterial für die Batterien von bis zu 750.000 Elektroautos pro Jahr liefern. Möglicherweise wird die CAM-Anlage später eine ebenfalls von Finnish Minerals in Kotka geplante Batteriezellenfabrik mit Kathodenmaterial beliefern – allerdings ist der Bau dieser Anlage noch nicht in trockenen Tüchern.

Die Investitionssumme für die Kathodenmaterial-Fabrik beläuft sich auf rund 800 Millionen Euro. Das Geld kommt von den Eigentümern, aus externen Darlehen sowie über Fördermittel. Im Zuge des Vorhabens wird der finnische Staat zusätzliche 100 Millionen Euro in die Finnish Minerals Group investieren.

Die Bekanntgabe der Pläne erfolgt kurz nachdem der Batteriezellenhersteller Northvolt aus dem Nachbarland Schweden Insolvenz angemeldet hat. Ursprünglich wollte Northvolt das Kathodenaktivmaterial für seine Batteriezellen selbst herstellen, hatte diese Pläne aber im September gestoppt. Derweil lohnt sich beim Thema CAM auch ein Blick nach Großbritannien: Dort wurden vor wenigen Tagen im UK Battery Industrialisation Centre (UKBIC) erstmals Batteriezellen unter Verwendung recycelter Kathodenaktivmaterialien des Batteriematerial- und Recyclingunternehmens Altilium hergestellt. Das Unternehmen plant gerade eine Anlage für die Herstellung von 30.000 Tonnen recyceltem CAM pro Jahr.

Doch zurück zu den Plänen der Finnish Minerals Group: „Unser Partner, Beijing Easpring Material Technology, ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von kathodenaktivem Material, mit dem wir seit mehreren Jahren zusammenarbeiten. Mit der CAM-Anlage in Kotka schaffen wir in Finnland einen völlig neuen Industriezweig für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien“, sagt Matti Hietanen, CEO der Finnish Minerals Group. „Selbst im europäischen Maßstab ist die Anlage ein Vorzeigeprojekt für die Branche und ein wichtiger Schritt nach vorn für die finnische Batterie-Wertschöpfungskette und das Batteriegeschäft.“

„Durch diese strategische Investition in Kotka schaffen wir eine europäische Basis, von der aus wir die Bedürfnisse der europäischen Kunden bedienen können. Unsere gemeinsame Investition mit der Finnish Minerals Group trägt auch zur Strategie der finnischen Regierung bei, eine Batterie-Wertschöpfungskette in Finnland aufzubauen. Während unseres Planungsprozesses haben wir gute Unterstützung von der Stadt Kotka, der regionalen Entwicklungsgesellschaft Cursor und vielen anderen Partnern erhalten, und wir freuen uns, dass wir nun den Meilenstein erreicht haben, mit dem Bau der Anlage zu beginnen“, sagt Guan Zhibo, CEO von Beijing Easpring Material Technology.

In der ersten Ausbaustufe sollen in der Anlage etwa 270 Menschen arbeiten. Darüber hinaus wird es bereits während der Bauphase eine Nachfrage nach Arbeitskräften schaffen, auch durch Multiplikatoreffekte. Der Bau wird im Frühjahr 2025 beginnen, und das Ziel ist es, die kommerzielle Produktion des Kathodenaktivmaterials im Jahr 2027 aufzunehmen.

„Das CAM-Werk in Kotka wird eine hochmoderne Anlage mit einem Produktionsprozess sein, der auf einem hohen Automatisierungsgrad und bewährter Technologie basiert. Die Grundkonzeption der Anlage sieht auch Situationen vor, in der sich die Marktanforderungen und Technologien weiterentwickeln, und stellt sicher, dass wir auf diese Entwicklungen reagieren können“, sagt Timo Strengell, SVP of Battery Value Chain bei Finnish Minerals Group.

mineralsgroup.fi

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