Tesla muss 46.000 Cybertrucks zurückrufen

Herber Schlag für Tesla: Der US-Elektroautohersteller muss in den USA zehntausende Exemplare seines Cybertrucks zurückrufen, einem noch nicht in Deutschland erhältlichen Elektro-Pickup. Grund ist ein Stahlteil an der Außenverkleidung, das sich bei mehreren Fahrzeugen gelöst hat und potenziell andere Verkehrsteilnehmer gefährden könnte.

Bild: Tesla

Diese Meldung kommt für Tesla zur Unzeit: Erst ist in den letzten Monaten die Nachfrage nach den Autos des Unternehmens geschrumpft und der Börsenkurs eingebrochen. Und nun müssen auch noch zahlreiche Fahrzeuge in die Werkstätten, und das wegen etwas völlig Banalem, nämlich einer Art Zierleiste aus Stahl an der Außenverkleidung des Cybertrucks. Diese Zierleisten sind mit Klebematerial befestigt – und können sich ablösen, wie sich nun herausgestellt hat.

Bereits 151 Cybertruck-Fahrer haben das Problem als Garantiefall gemeldet, so ein Dokument auf der Website der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Zwar sind Tesla im Zusammenhang mit den sich ablösenden Zierleisten keine Verletzten und keine Unfälle bekannt. Doch das Risiko besteht – zum Beispiel könnte eine sich während der Fahrt lösende Zierleiste umherschleudern und Fußgänger verletzen oder in die Windschutzscheibe eines anderen Fahrzeugs gelangen und einen Unfall auslösen.

Tesla ruft nun freiwillig sämtliche 46.096 Cybertrucks, die seit dem Produktionsstart am 13. November 2023 und dem 27. Februar 2025 hergestellt wurden, zurück in die Werkstätten. Die Zahl ist nicht nur wegen der Rückrufaktion interessant, sondern sie zeigt erstmals, wieviele Cybertrucks von Tesla bislang produziert wurden. Denn die Produktions- und Auslieferungszahlen des Cybertrucks hat Tesla bislang geheim gehalten – und CEO Elon Musk hatte früher in Aussicht gestellt, mit der Zeit pro Jahr 250.000 Cybertrucks bauen lassen zu wollen.

In den Werkstätten sollen die Zierleisten der Cybertrucks nun mit Schraubverbindungen sicher befestigt werden. Das ist nicht das erste Mal, dass Tesla bei einer Rückrufaktion für den Cybertruck auf eine solche Lösung zurückgreifen muss: Als sich die Zier-Abdeckung des Gaspedals ablöste und sich zu verkanten drohte, verwendete Tesla ebenfalls Schrauben, um das Problem zu beheben. Insgesamt ist es sogar bereits die achte Rückrufaktion für den Cybertruck, wobei sich dabei ein Teil als Software-Update „over the air“ lösen ließ und die Fahrzeuge in diesen Fällen nicht in die Werkstatt mussten.

spiegel.de, faz.net

12 Kommentare

zu „Tesla muss 46.000 Cybertrucks zurückrufen“
Dixi K
21.03.2025 um 05:58
Die drei führenden Rückrufunternehmen – Ford Motor, Kia America und Stellantis, das unter dem Namen Chrysler FCA firmiert – haben in diesem Jahr bereits mehr als sechs Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Dabei sind die Dutzenden anderer Rückrufe von Autokonzernen und verbundenen Herstellern wie General Motors oder Toyota Motor noch nicht eingerechnet.Ford Motors größter Rückruf des Jahres 2024, bisher betrifft fast 1,9 Millionen Explorer SUVs zwischen 2011 und 2019 hergestellt oder die gesamte fünfte Generation des Modells.In den im Januar bei der NHTSA eingereichten Dokumenten heißt es, dass sich die Clips, mit denen die Verkleidung der Dachstützen in der Nähe der Windschutzscheibe befestigt ist, lösen und möglicherweise vom Auto wegfliegen können. Dies stellt ein Sicherheitsrisiko für andere Fahrer dar und erhöht die Unfallgefahr.
Dirk
22.03.2025 um 09:26
Du willst also das 100%-Desaster beim Cybertruck damit relativieren, dass andere Hersteller auch Rückrufe haben.Ja, das wissen wir. Die hauen aber auch nicht so auf die Kacke wie Musk gerade - seine Hybris gehört geerdet und das passiert gerade, Tesla insgesamt stürzt ab.
ID.alist
21.03.2025 um 11:54
Tesla ruft nur 46.000 CTs zurück, weil die nur so wenige seit der Einführung verkauft haben. Der Richtige Titel wäre gewesen Tesla muss ALLE Cybertrucks zurückrufen.
Aztasu
21.03.2025 um 15:15
Richtig. Und es ist nicht der erste Rückruf sondern schon Nummer 8 nach 15 Monaten Produktion.
Erpel
21.03.2025 um 11:38
Die Firmen Ford, Kia und Stellantis haben keinen Bezug zu Tesla und sind an der Produktion des genannten Fahrzeugs nicht beteiligt. In diesem Artikel geht es um etwas völlig anderes. Packen Sie Ihre Nebelbomben bitte wieder ein, Herr PLURV-Dixi-K.
Dixi K
21.03.2025 um 17:27
Nein.Mercedes-Benz verzeichnete 2024, wie bereits im Vorjahr, europaweit wieder die meisten Rückrufe - insgesamt waren es 24. Mit 23 Rückrufen belegte BMW in 2024 den zweiten Platz. Citroën kam mit 15 Rückrufen auf Platz drei.Tesla löst die meisten probleme over the air wärend andere es over die Werkstatt machen müssen:-)
Matt
22.03.2025 um 20:03
Vielleicht - aber nur vielleicht - könnte das auch an der Vielzahl der Modelle liegen, die bei Mercedes und BMW zu bekommen sind. Wie sicher bekannt ist, ist eine große Anzahl von Modellen keine Stärke von Tesla. Auch gibt es bei Tesla keine große Varianz innerhalb der Modelle. Würde man dort so viele Modelle anbieten, wie Mercedes das tut, und so viele Varianten bauen - und DANN weniger Rückrufe haben als man bei Mercedes hat - dann könnte man sich hier aus den Fenster lehnen.Aber so - besser nicht.
Wilhelm
21.03.2025 um 07:53
Huch! Das "Exoskeleton" ist nur angeklebt!
Dirk
21.03.2025 um 10:29
Nein, das kommt genau zur richtigen Zeit."und CEO Elon Musk hatte früher in Aussicht gestellt, mit der Zeit pro Jahr 250.000 Cybertrucks bauen lassen zu wollen.""Frei fantasiert" wäre der korrekte Ausdruck. Geschafft haben sie also nicht mal 15% davon, ein Desaster, eine Farce. (15 Monate 46000 Stck).
Dixi K
21.03.2025 um 17:28
So ein Unsinn. lol
Tweety
21.03.2025 um 13:53
Die Diskrepanz liegt an der mangelnden Nachfrage; nicht an fehlenden Produktionskapazitäten.
Dirk
22.03.2025 um 09:23
Das sag ich doch? Niemand will diese grossspurig ankündigte Karre haben. Musk lebt aber von grossen Ankündigungen, die Aussicht auf eine glorreiche Zukunft macht seinen Aktienwert.Aber Musk ist ja gerade auch anderweitig beschäftigt, den interessiert Tesla nicht mehr, er ist jetzt an der Macht.

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