Überall 250 kW: Tesla hat Supercharger-Standorte in Deutschland modernisiert

Tesla hat in Deutschland einen großen Teil seiner Schnellladeparks modernisiert. Mittlerweile verfügen alle 250 Standorte über Supercharger der dritten und vierten Generation. Dadurch können die Batterien von Elektroautos überall mit bis zu 250 kW aufgeladen werden.

Bild: Sebastian Schaal

Um den Service für Tesla-Fahrer zu verbessern, errichtet Tesla bereits seit 2012 eigene Schnell-Ladestationen namens Supercharger – und hat bis heute weltweit über 60.000 Supercharger installiert. Rollte Tesla den Service zunächst in den USA aus, kam er 2014 auch nach Deutschland.

Doch mittlerweile gibt es vier Generationen an Superchargern – und ältere Modelle der Ladestation sind technisch nicht mehr zeitgemäß, haben zum Beispiel eine langsamere Ladeleistung. Deshalb hat Tesla nun sein Supercharger-Netzwerk in Deutschland modernisiert: An sämtlichen 250 Standorten in Deutschland kann ab sofort mit einer Leistung von bis zu 250 Kilowatt geladen werden.

Es sind damit nur noch Supercharger der dritten und vierten Generation in Deutschland im Einsatz, von Tesla V3 und V4 bezeichnet. In den vergangenen Monaten hat Tesla in Deutschland 69 Standorte von V2- auf modernste V4-Technologie aufgerüstet. Das betrifft insgesamt 640 Ladepunkte.

Während bei den V2-Superchargern nur mit 150 Kilowatt geladen werden konnte, sind beim V4-Supercharger 250 Kilowatt möglich – und beim V3-Supercharger ebenfalls. Auch wenn die Ladeleistung beim V3 und dem V4 auf dem Papier gleich ist, bietet die neue Generation einen großen Vorteil: Sie ist mit ihrem deutlich längeren Ladekabel und dem kleinen Display an der Seite darauf ausgelegt, dass Elektroautos anderer Marken ohne Probleme an den Tesla-Ladestationen Strom bekommen können.

Die älteren V2- und V3-Säulen waren noch einzig auf das Laden von Teslas ausgelegt – und die haben den Ladeanschluss alle hinten links, weshalb ein sehr kurzes Ladekabel gereicht hat. Seit Tesla ab 2021 seine Supercharger sukzessive auch für Fremdfabrikate geöffnet hat, wurde schnell ein großes Problem deutlich: Haben Elektroautos anderer Marken ihren Ladeanschluss nicht hinten links, blockieren sie einen zusätzlichen Stellplatz, um das kurze Kabel nutzen zu können. Mit dem seit März 2023 ausgerollten Supercharger V4 profitieren also nicht nur Tesla-Fahrer, sondern die aller Elektroautos.

Vergangenen November hat Tesla dann übrigens auch neue Schaltschränke für seine V4-Supercharger vorgestellt, auch V4 Cabinet bezeichnet. Das bringt den Vorteil mit sich, das noch höhere Ladeleistungen als besagte 250 kW möglich sind, konkret sollen Ladevorgänge mit bis zu 500 kW in der Spitze möglich sein. Die beherrschen zwar Model 3, Y, S und X nicht, aber zumindest der Cybertruck, Teslas erster Pkw mit 800-Volt-System, kann so schneller laden. Und der Tesla-Lkw Semi soll an diesen Anlagen sogar mit 1,2 Megawatt laden können.

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6 Kommentare

zu „Überall 250 kW: Tesla hat Supercharger-Standorte in Deutschland modernisiert“
Frank W.
20.03.2025 um 12:50
Komisch, selbst bei Tesla fehlt der Hinweis, dass der Retrofit mit 150 Millionen € EU Geldern finanziert worden ist... Warum die EU noch 2023 völlig veralterte 400V Ladestationen des Marktführers gefördert hat, hätte man damals schon hinterfragen sollen. https://www.electrive.net/2023/09/12/afif-foerderung-eu-schuettet-352-mio-euro-aus-tesla-groesster-profiteur/
Stephan K.
21.03.2025 um 11:15
1. EU-Gelder sind schon in weit weniger sinnvolle Themen geflossen. Da die Supercharger mittlerweile allen E-Fahrern offen stehen, ist das doch in Ordnung. 2. 800 Volt ist m.E. überbewertet. Ja, technisch ist es die Zukunft. Aber wenn ich unterwegs bin und laden muss, dann ist mir primär wichtig, dass ich eine freie Säule finde, aus der stabil 150 kW kommen. Alles andere ist nett, für mich aber nicht entscheidend. Daher: Lieber mehr 150 kW-Säulen als weniger 250 kW.
Dominik J.
20.03.2025 um 13:31
Die Fördersumme konnte sowohl für den Neubau als auch die Erneuerung von Ladesäulen genutzt werden und das nicht nur in DE sondern in der gesamten EU. Ob die neuen Säulen gefördert wurden, erkennen Sie an der EU-Flagge auf den Säulen. Wer den Umbau verfolgt hat, hat gesehen, dass die meisten Säulen diese Flagge nicht haben. Tesla beziffert die Kosten je Ladepunkt (Neubau) auf ca. 45.000€. Wären bei 640 Ladepunkten dann "nur" ca. 29 Mio €, wobei der Umbau vermutlich deutlich günstiger ist, da Netzanschluss und Co. bereits vorhanden sind. Und zum Thema 800V: weit über 80% des Fahrzeugbestand in der EU haben ein 400V System. Bis sich das geändert hat, wird auch Tesla seine 1.000V fähigen Power Cabinets im Einsatz haben. Und weiterhin kann man sich über günstige Ad-Hoc Ladepreise für ein europaweites Schnellladenetz freuen. ;)
Thomas
24.03.2025 um 06:57
Ein Problem: auch die neuesten Tesla Ladestationen sind nur fähig, 400V abzugeben. Damit lässt sich de abgebildete EV6 nur mit maximal 96kW aufladen.
Jürgen Baumann
26.03.2025 um 09:40
Das war schon bei V2 und V3 so. offenbar nichts neues unter der Sonne. Damit ist Tesla nur mit überholter Technik am Markt. Who cares ... ?
Jürgen Baumann
25.03.2025 um 15:00
250 kW - niedlich .... und wie sieht es mit 800 Volt aus?

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