Dürr und Grob kooperieren weiter bei Batterie-Produktionstechnik

Dürr und Grob setzen ihre strategische Kooperation im Bereich Produktionstechnologie für Batteriezellen fort. Der dritte Gründungspartner, der in Schieflage geratene Maschinenbauer Manz, ist ausgestiegen.

Bild: Grob-Werke

Im vergangenen Juni hatten Dürr, Grob und Manz noch als Trio eine Batterie-Konzeptfabrik präsentiert, die Kooperation geht bis auf das Jahr 2022 zurück. Erklärtes Ziel war es, sich als europäischer Systemanbieter kompletter Batterieproduktionsanlagen zu etablieren und komplette Batterie-Produktionsanlagen aus einer Hand anzubieten.

Mit der Insolvenz der Manz AG Ende 2024 hat sich zwar die Zusammensetzung des Konsortiums geändert, nicht aber das Ziel. „Dürr und Grob bieten durch die Weiter- und Neuentwicklung ihrer Technologien für die Batteriezellenfertigung auch zukünftig nahezu die gesamte Wertschöpfungskette aus europäischer Hand an“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. „Auch nach dem Ausstieg von Manz bleibt es das Ziel der Partnerschaft, sich gemeinsam als Systemanbieter von Batterieproduktionsanlagen in Europa und Nordamerika zu etablieren. Kunden bietet sich damit eine leistungsstarke Alternative zu den bisher meist aus Asien stammenden Ausrüstern.“

Demnach haben Dürr und Grob im vergangenen Jahr ihre Maschinen- und Anlagenportfolios zur Fertigung von Batteriezellen erweitert und leistungsfähiger gemacht – und wollen so den Ausfall von Manz kompensieren können. „Prozessschritte, die bisher Manz abgedeckt hatte, können die beiden verbleibenden Partner übernehmen“, teilt das Duo mit.

Die beiden Partner wollen sich weiter auf den Autosektor und stationäre Batteriespeicher fokussieren. Bei der Elektromobilität ist das Wachstum zwar langsamer als angenommen, dennoch bauen europäische Unternehmen eigene Batterie-Fertigungskapazitäten auf. Bei ihren Anlagen zur Batterieproduktion wollen Dürr und Manz vor allem den Energieverbrauch minimieren und die Qualität der produzierten Batteriezellen zu steigern, wie es heißt. „Das erreichen wir zum einen durch die hohe Verfügbarkeit unserer automatisierten Maschinen und Anlagen und zum anderen durch ein durchgängiges Digitalisierungskonzept, mit dem unsere Kunden sämtliche Produktionsschritte überwachen können“, erklärt Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. „Die Kooperation Dürr-Grob steht für höchste Qualität und Zuverlässigkeit im Maschinen- und Anlagenbau. Unsere Anlagen erfüllen nachweislich die Anforderungen und Spezifikationen der weltweiten Batteriezellproduzenten“, sagt German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Grob-Gruppe.

Zwar bauen europäische Unternehmen derzeit eine eigene Zellfertigung auf, doch dabei kommen nicht immer Produktionsanlagen aus Europa zum Einsatz – oder zumindest nicht ausschließlich. Denn neben der Qualität spielt auch der Preis der Anlagen bei der Entscheidung des Lieferanten eine Rolle. Volkswagen bzw. die Batterie-Sparte PowerCo hatten bereits 2022 Produktionsanlagen für die geplanten europäischen Batteriefabriken beim chinesischen Fabrikausrüster LEAD bestellt – nach Informationen von electrive hat auch Northvolt LEAD-Produktionsmaschinen genutzt. Die Batteriezell-Produktionslinie von InoBat in der Slowakei läuft ebenfalls mit LEAD-Maschinen und das französische Unternehmen Tiamat Energy, das eine Produktion von Natrium-Ionen-Zellen aufbauen will, hat ebenfalls eine Partnerschaft mit dem chinesischen Batterie-Anlagenbauer LEAD geschlossen.

Dürr gibt in der Mitteilung an, im Dezember vom italienischen Batteriehersteller FIB einen Großauftrag erhalten zu haben, um im Werk in Teverola nahe Neapel ein schlüsselfertiges System zur Elektrodenbeschichtung zu installieren. Die Anlage ist für die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen mit einer Gesamtleistung von acht Gigawattstunden pro Jahr ausgelegt. Von Grob heißt es, man arbeite „mit mehreren namhaften Zellherstellern an der Entwicklung von Produktionsanlagen“.

pressebox.de

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