JATO: Chinesische Marken überholen im Februar Tesla in Europa
Gegenüber dem Vorjahr bedeuten die 164.148 E-Autos im Februar einen Zuwachs von 26 Prozent. Da die Gesamt-Zulassungen auf Jahressicht um 2,5 Prozent auf 966.271 Neuwagen gefallen sind, kamen die BEV auf einen Marktanteil von 17 Prozent – 3,8 Prozentpunkte mehr als im Februar 2024. Hinzu kamen 72.639 Plug-in-Hybride (+1%) mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent.
Laut JATO Dynamics ist es sogar das beste BEV-Ergebnis in einem Februar überhaupt. Zusammen mit dem Januar stehen die E-Auto-Zulassungen in Europa bei 329.700 Einheiten, satte 31 Prozent über dem Vorjahr.
Diese eMobility-Marktentwicklung ist ein wichtiger Hintergrund, wenn JATO in die Analyse der einzelnen Hersteller und Modelle einsteigt. Ganz vier Absätze in der Mitteilung widmen die Marktexperten dem (einstigen) Marktführer Tesla. Der Marktanteil des US-Unternehmens ist im Februar auf 9,6 Prozent gefallen, im laufenden Jahr sind es sogar nur 7,7 Prozent – nach 18,4 Prozent im Januar und Februar 2024.
„Tesla befindet sich in einer Phase großer Veränderungen. Neben der immer aktiveren Rolle von Elon Musk in der Politik und dem zunehmenden Wettbewerb auf dem Markt für Elektroautos stellt die Marke die bestehende Version des Model Y – ihr meistverkauftes Fahrzeug – in Erwartung der Einführung einer neuen, aufgefrischten Version ein“, sagt Felipe Munoz, Global Analyst bei JATO Dynamics. „Während dieses Prozesses erleben Marken oft einen Rückgang der Verkäufe, bevor sie wieder auf ein normales Niveau zurückkehren, sobald das aktualisierte Modell allgemein verfügbar ist. Marken wie Tesla, die eine relativ begrenzte Modellpalette haben, sind bei einem Modellwechsel besonders anfällig für einen Rückgang der Zulassungen.“

Im Februar fielen die Zulassungen für das Model Y um 56 Prozent auf 8.800 Einheiten, während die Zulassungen für das Model 3 um 14 Prozent auf 6.800 Einheiten zurückgingen. „Der Unterschied im Volumenrückgang zwischen diesen beiden Fahrzeugen deutet darauf hin, dass der Rückgang der Gesamtverkäufe der Marke stärker auf die Umstellung auf das Model Y zurückzuführen ist als auf Musks politische Aktivitäten. Es wird jedoch interessant sein zu sehen, inwieweit sich die Nachfrage wieder erholt, sobald das neue Model Y auf den Märkten in der Region eingeführt wird“, so Munoz.
Bei den Elektroauto-Herstellern ist Tesla mit dieser Entwicklung und 15.737 Einheiten auf den zweiten Platz gerutscht – hinter der Marke Volkswagen, die um satte 180 Prozent auf 19.565 E-Autos zulegen konnte. Auch die nachfolgenden Marken BMW (13.475 BEV, +20%), Audi (9.868 BEV, +70%), Renault (9.387 BEV, +96%) und Kia (8.153 BEV, +56%) lagen allesamt satt im Plus. Bei BMW waren 27 Prozent des Gesamt-Absatzes Batterie-elektrisch, bei Hyundai-Kia immerhin 20 Prozent, 18 Prozent beim VW-Konzern, 16 Prozent bei Mercedes-Benz und 13 Prozent bei Stellantis.
Mit 35 Prozent BEV-Anteil sticht noch die Geely Group hervor. Insgesamt haben im Februar chinesische Automarken 19.800 neue Elektrofahrzeuge in Europa zugelassen und damit Tesla mit knapp über 15.700 Einheiten überholt. Im gleichen Monat des letzten Jahres wurden 23.182 Fahrzeuge chinesischer Marken zugelassen, im Vergleich zu 28.131 Fahrzeugen von Tesla. Allerdings zählt JATO über Geely zum Beispiel auch Volvo zu den „Chinese-owned car brands“ – mit 6.656 BEV landet Volvo gerade noch in den Top Ten. Es folgen BYD auf platz 15 (4.436 BEV) und Polestar (2.405) sowie MG (2.205) auf den Plätzen 20 und 21. Dahinter schafft es Xpeng mit 1.034 Einheiten gerade noch in die Top-25-Auswertung – Leapmotor mit rund 900 Neuzulassungen nicht mehr.
Bei den Top-25-Modellen taucht nur der Volvo EX30 mit 3.314 Einheiten als „chinesische“ Marke nach JATO-Definition auf. Allerdings wird auch das Tesla Model 3 (6.834 Neuzulassungen) für Europa nur in China gebaut. Mit dem Dacia Spring (Platz 17, 2.934 Neuzulassungen) und Cupra Tavascan (Platz 19, 2.456 Einheiten) befinden sich weitere E-Autos aus chinesischer Produktion in dieser Liste. Die Top-5 bilden neben dem Model 3 das in Brandenburg gebaute Model Y (8.790) an der Spitze, der VW ID.4 aus Zwickau bzw. Emden (6.172), der neue Renault 5 mit 5.659 Neuzulassungen und der ID.7 aus Emden mit 5.432 Exemplaren.
Über alle Antriebsarten hinweg ist das Model Y mit dem Rückgang um 56 Prozent aber aus den Top Ten der meistverkauften Modelle gefallen – die Hürde lag im Februar bei 13.889 Einheiten des Toyota Yaris Cross auf Platz 10. Der Dacia Sandero ist mit über 21.000 Neuzulassungen das meistverkaufte Autos Europas – mit einem fast perfekten 50:50-Split zwischen Benzin und Diesel. Der Citroen C3 liegt auf Platz 2 – mit immerhin 28 Prozent Elektro-Anteil.
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