BYD will Export-Absatz 2025 auf 800.000 Fahrzeuge verdoppeln

BYD strebt an, seinen Absatz außerhalb Chinas im laufenden Jahr auf über 800.000 Fahrzeuge hochzuschrauben. Große Chancen zur Steigerung der Verkäufe sieht das Unternehmen besonders in Großbritannien sowie in lateinamerikanischen und südostasiatischen Ländern.

Bild: BYD

BYD hat diese Woche seinen Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr vorgelegt und gab dort an, 2024 genau 417.204 Fahrzeuge im Ausland abgesetzt zu haben. Das sind weniger als zehn Prozent des Gesamtabsatzes, der im vergangen Jahr bei rund 4,25 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybriden lag. Neu ist, was BYD-Chef Wang Chuanfu laut der Nachrichtenagentur Reuters in einer anschließenden Telefonkonferenz sagte: So lautet das Ziel für 2025, im Ausland auf einen Absatz von 800.000 Einheiten zu kommen – sprich: eine Verdopplung anzustreben.

Große Chancen zur Steigerung des Absatzes außerhalb Chinas sieht Wang Chuanfu besonders in Großbritannien sowie in lateinamerikanischen und südostasiatischen Ländern. Denn diese Regionen seien „China-freundlich“, Großbritannien bescheinigt der Topmanager, sehr offen“ für wettbewerbsfähige chinesische Produkte zu sein“ . Inklusive China peilt BYD wie berichtet für das laufende Jahr fünf bis sechs Millionen Fahrzeug-Auslieferungen an.

Nach zwei Monaten steht BYD global bei 623.000 abgesetzten Fahrzeugen, was hochgerechnet noch nicht für dieses Ziel reichen würde. Allerdings sind die ersten Monate des Jahres in China traditionell eher schwach – und dennoch hat BYD zum Zeitraum 2024 den Absatz um 90 Prozent gesteigert. Wenn das Unternehmen die selbst gesteckten Absatzziele erreicht, könnte BYD sogar die Marke Volkswagen überholen. Die Wolfsburger kamen 2024 auf 4,8 Millionen Einheiten.

Mit Blick auf die Bilanzen erzielte BYD 2024 einen Betriebsumsatz von rund 777 Milliarden Yuan (99,3 Milliarden Euro), was einer Steigerung von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Etwas mehr als 617 Milliarden Yuan (78,9 Milliarden Euro) davon entfallen auf Autos und verwandte Produkte. Der Gesamtgewinn stieg um 34 Prozent auf einen Rekordwert von 40,3 Milliarden Yuan (5,15 Milliarden Euro). Es sind aber nicht alle Kennziffern positiv: Aufgrund steigender Betriebskosten sank die Bruttomarge von BYD im vierten Quartal um knapp fünf Prozentpunkte auf noch 17 Prozent.

reuters.com

4 Kommentare

zu „BYD will Export-Absatz 2025 auf 800.000 Fahrzeuge verdoppeln“
ID.alist
26.03.2025 um 12:21
BYD will auch 50.000 Autos in Deutschland in 2025 zulassen.
Harald
26.03.2025 um 14:54
Im Artikel steht, dass wegen gestiegener Betriebskosten die BYD-Bruttomarge im 4. Quartal 2024 um 5 Prozentpunkte gefallen ist. Die Betriebskosten für Vertrieb, Verwaltung, Marketing etc. sind jedoch in der Bruttorendite nicht berücksichtigt. Daher scheint es sich um gestiegene direkte Herstell kosten wie Arbeitskosten bzw. Aufwendungen für Roh-/Hilfsstoffe zu handeln. Der Vorteil von BYD, auch als traditioneller Batteriehersteller, ist ja, dass das Unternehmen fast alle Autokomponenten selbst produziert. Daher müsste die Bruttogewinn-Marge eigentlich erheblich höher sein als der Branchendurchschnitt.Die hohen und weiter steigenden Verkaufszahlen im riesigen chinesischen Binnenmarkt sind neben auf Effizienz getrimmter Herstellung, unter gleichzeitigem Einsatz riesiger, günstiger Manpower als "menschliche Fertigungsautomaten", sicher auch auf staatliche/regionale Subventionen zurückzuführen. Der chinesische Durchschnittskunde kann ein absolut alltagstaugliches Elektroauto für etwa €10000 erwerben. Experten sagen, dass die chinesische Lithium-Batteriefertigung, mit eigenem Zugang zu den seltenen Erden, um Jahre voraus ist. China wird immer dominanter werden, auch wenn vor allem die U.S.A., aber auch Europa, sich durch hohe Zölle noch einige Zeit zumindest partiell abschotten können. Es bleibt sicher abzuwarten, ab wann ein auch auf dem chinesischen Markt eintretender Sättigungsgrad die Wachstumsrate von BYD und anderen chinesischen Herstellern bremsen wird. Gerade der Gigant BYD ist ja praktisch zu stetiger Expansion "verdammt", erkenntlich auch an der aggressiven Europastrategie.
Ossisailor
26.03.2025 um 22:20
Das Problem der chinesischen Hersteller ist die maue ökonomische Situation dort, gepaart mit Überkapazitäten in fast allen Bereichen, auch im BEV-Bereich. Es tobt dort ein gnadenloser Preiskampf, den alle, aus Tesla, dort zu spüren bekommen. BYD ist - wie seine Konkurrenten - gezwungen, die Exporte drastisch zu steigern, weil sie einfach zu viele Autos bauen für den chinesischen Binnenmarkt. Im Export werden sie nun von den größten Märkten eingebremst durch die Zölle, was die Chinesen zu engerer Kalkulation zwingt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Keine einfach Aufgabe für die. BYD baut daher Werke in Europa für Europa in Ungarn.
WH
27.03.2025 um 10:57
Solange die Fahrzeuge in China etwa die Hälfte Kosten wie hierzulande (und trotzdem mit Marge verkauft werden) und BYD hier mit ca. 27% EV Import Zöllen belegt ist (auf PHEV nur 10%) werden sie auch in der EU verkaufen mit Gewinn. Der ist jetzt nur niedriger als zuvor, zumal BYD ja auch den Transport mit eigenen Schiffen kontrolliert. Es ist natürlich leichter, weiteres Wachstum erstmal in den Märkten ohne Zölle zu fokussieren, wegen mehr Marge und dort die etablierten Hersteller dauerhaft zu verdrängen. Bei der Firmengröße konstant seit Jahren jedes Jahr ca. 50% zu wachsen ist nicht einfach. Wenn man dann noch größer geworden ist, kann man (ggf. auch mit eigenem Werk in der EU ohne Zölle) richtig loslegen während die heimischen Hersteller weiter zaudern und lobbyieren für schwächere Flottengrenzwerte..

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