EU-Projekt ENLIGHTEN fokussiert auf 1.200-Volt-System für E-Autos
Der Projektname ENLIGHTEN steht für „Next Generation 1200V electric high voltage powertrain“ und die Teilnehmer kommen sowohl aus wissenschaftlichen Einrichtungen als auch aus der Industrie. Im Vergleich zu den derzeitigen 800-Volt-Systemen soll der angestrebte Antriebsstrang „eine höhere Leistung, optimierte Kosten und eine nachhaltigere Systemarchitektur bieten“, wie es heißt. Gleichzeitig soll die Rückwärtskompatibilität zu bestehenden Ladeinfrastrukturen mit Spannungsniveaus von 500 oder 1000 Volt gewährleistet werden.
Das Projekt bringt neun Teilnehmer und zwei assoziierte Partner an einen Tisch: Zu dem vom Austrian Institute of Technology geleiteten Konsortium gehören Manifattura Automobili Torino, Lead Tech, Cambridge GaN Devices, Eaton, die Forschungseinrichtungen IFP Energies Nouvelles, Aarhus University, Ingolstadt University und Politecnico di Torino sowie die assoziierten Partner FPT Motorenforschung und ETH Zürich. Hauptaugenmerk des Teams ist die Entwicklung, Erprobung und Einführung eines Antriebsstrangs für Elektrofahrzeuge der nächsten Generation, die mit 1.200 Volt arbeiten.
„Heutige Elektrofahrzeuge, die mit 400 oder 800 Volt betrieben werden, haben mit Energieineffizienzen zu kämpfen, die die Leistung einschränken – insbesondere bei schweren Anwendungen“, schreiben die Initiatoren zur Ausgangslage. Durch die Entwicklung eines Antriebsstrangs mit höherer Spannung und fortschrittlicher Leistungselektronik ziele das ENLIGHTEN-Projekt darauf ab, Energieverluste zu minimieren und einen neuen Standard für die Systemeffizienz künftiger Elektrofahrzeuge zu setzen.
Der angestrebte elektrische 1.200-Volt-Gleichstrom-Antriebsstrang umfasst konkret ein Batteriesystem mit zwei Spannungen, das während der Fahrt dynamisch angepasst werden kann, Galliumnitrid-Halbleiter-basierte DC/DC-Wandler, einen integrierten Motor-Wechselrichter-Antriebsstrang (einschließlich eines innovativen E-Drive-Wechselrichters) und ein AC/DC-fähiges Onboard-Ladegerät, das auch eine nahtlose Kompatibilität mit der bestehenden Ladeinfrastruktur ermöglicht.
Was den Zeitplan angeht, wollen die Forschungs- und Entwicklungsteam zunächst die Topologie des Antriebsstrangs bestätigen und alle elektrischen und mechanischen Anforderungen bis Ende dieses Jahres fertigstellen. Im Jahr 2026 soll sich der Schwerpunkt dann auf die Bereitstellung, Montage und Prüfung des Antriebsstrangs verlagern. In den letzten beiden Jahren des Projekts wollen die Teilnehmer den kompletten Antriebsstrang schließlich in ein Fahrzeug des C-Segments integrieren und anschließend validieren und ausgeliefern.
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