Webasto kooperiert mit Cylib beim Batterierecycling
Cylib ist eine Ausgründung der RWTH Aachen. Im September hat das Startup, das vergangenes Jahr 55 Millionen Euro von Investoren erhalten hat, mit dem Bau seiner ersten industriellen Batterierecyclinganlage im Chempark Dormagen begonnen, die mit einer zweistelligen Millionensumme vom Bundesland Nordrhein-Westfalen gefördert wird. In der Anlage sollen die von der EU als kritisch eingestuften Rohstoffe Lithium, Graphit, Kobalt, Nickel und Mangan zurückgewonnen werden, die u.a. in der Batterieproduktion benötigt werden.
In Webasto hat Cylib nun einen renommierten Partner gewonnen, der zu den 100 größten Automobilzulieferern der Welt zählt. Der neue Kooperationsvertrag sieht vor, dass Cylib Altbatterien und Produktionsabfälle aus der Batteriefertigung von Webasto an den europäischen Standorten abholt und recycelt.
Der Recyclingprozess von Cylib kombiniert mechanische, thermische und hydrometallurgische Verfahren und soll laut dem Startup besonders effizient und umweltfreundlich sein. Ein innovativer, wasserbasierter Prozess soll dabei für eine besonders nachhaltige Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe sorgen.
„Unsere Recyclingtechnologie gewinnt alle wertvollen Materialien aus ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien zurück, darunter Lithium und Graphit. Die Partnerschaft mit Webasto ist ein wichtiger Schritt, um Batterierecycling zu skalieren. Gemeinsam sichern wir die Rohstoffe von morgen und treiben die Kreislaufwirtschaft in Europa weiter voran“, sagt Cylib-Mitgründer und -COO Dr. Gideon Schwich.
„Kooperationen wie die zwischen Webasto und Cylib sind im Interesse der gesamten europäischen Automobilbranche, denn sie machen das lokale Rohstoff-Ökosystem nachhaltiger und resilienter – davon profitieren letztendlich alle bis hin zum Endverbraucher“, ergänzt Marcel Bartling, Chief Technology Officer (CTO) von Webasto.
Webasto macht sich schon länger Gedanken um die Nachhaltigkeit der Batterieproduktion. Vor kurzem hat Hans Beyer von Webasto bei uns in einem Interview über Trends in der Entwicklung innovativer Batteriepacks gesprochen. Wichtige Kritieren dabei sind längst nicht nur die Reichweite und der Preis, sondern auch die Herkunft der Rohstoffe, die Sicherheit, Nachhaltigkeit und die Ladeleistung.
Übrigens hat Webasto in seinem Werk im bayerischen Schierling vergangenes Jahr einen Second-Life-Batteriespeicher mit einer Kapazität von einer Megawattstunde (MWh) in Betrieb genommen. Dieser nutzt 30 gebrauchte Batterien, die überwiegend aus der Vorserienproduktion stammen, um eigens erzeugten Solarstrom zu speichern.
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