Neue Klasse: BMW nimmt Montage in Debrecen in Betrieb

BMW hat in seinem neuen Werk in Ungarn einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Serienproduktion erreicht: Die Münchner melden die Inbetriebnahme der Montagelinie – und starten damit nach eigenen Angaben „in den Zielsprint“.

Bild: BMW

Das BMW-Werk Debrecen produziert bereits seit November 2024 Erprobungsfahrzeuge des ersten Modells der Neuen Klasse, das iX3 heißen wird. Nur geschah das im Falle der Endmontage bisher noch nicht auf der finalen Montagelinie. Das ändert sich jetzt mit deren Inbetriebnahme. Bis zum Wechsel von der Vorserien- auf die Serienproduktion können nun noch rund ein halbes Jahr lang die Prozesse und Anlagen optimiert werden.

In der Montage werden die einzelnen Komponenten und Systeme in die lackierte Karosserie verbaut. Im Falle von Debrecen kommt nicht nur hinzu, dass es BMW-intern die erste Montagelinie für eine neue Architektur ist, sondern speziell die Neue Klasse laut dem Unternehmen „in der Montage neue Möglichkeiten“ eröffnen soll. „Mehr Effizienz dank Modularisierung, weniger unterschiedlicher Verbindungselemente und einer vereinfachten Installation des Kabelbaums“ listet BMW etwa auf. Auch die Cockpitmontage sorge für mehr Geschwindigkeit.

Der Autobauer geht bei diesen Punkten auch etwas mehr in Detail: Der klassische, große Kabelbaum wurde bei der Neuen Klasse in mehre Teile gegliedert, die separat montiert werden können. Damit ist die „zonale Kabelbaumarchitektur“, wie BMW die Entwicklung nennt ergonomischer verbaubar und in Summe sogar leichter: Sie kommt mit 600 Metern weniger Kabeln aus und bringt ein Gewichtsersparnis von 30 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration.

Die Modularisierung von Bauteilen wurde ebenfalls optimiert. Wenn aus mehreren Einzelteilen eine Baugruppe vormontiert wird, sind Verbindungselemente nötig. Und deren Anzahl wurde laut BMW bei der Neuen Klasse „drastisch“ reduziert. „Dadurch reduziert sich die Anzahl der unterschiedlichen Stecker, Schrauben und Klemmen. Das alles vereinfacht die Montage enorm“, so die Münchner.

Die erwähnte Cockpit-Montage soll so kompakt ausfallen, dass die Vormontage unmittelbar am Hauptband erfolgen kann und das Cockpit nur wenige Meter weiter direkt in das Fahrzeug eingebaut werden kann. Dennoch soll die volle Flexibilität und Vielfalt erhalten bleiben, so BMW. Die Auswahl an Ausstattungs- und Materialoptionen soll also nicht kleiner ausfallen. Während die zonale Kabelbaumarchitektur und die Modularisierung neu sind, ist die Cockpit-Vormontage am Hauptband bei BMW nicht ohne Beispiel: Im Werk Lydia in China wird auf ähnliche Art und Weise produziert. Für viele Strukturen und Abläufe in der Montage stand das Werk Lydia Pate. Das Werk in China wurde 2022 eröffnet und als erster BMW-Standort von Anfang an vollständig in der virtuellen Welt geplant und simuliert. Die Halle für die Montagelinie und die komplette Förderanlage in Debrecen sind identisch aufgebaut.

Bei der Planung des neuen Produktionsstandorts in Ungarn hat die BMW Group auf einen komplett virtuellen Aufbau gesetzt. So finden sich in Debrecen zum Beispiel in der Montage viele Ideen und erprobte Strukturen etwa aus dem chinesischen Werk Lydia oder dem Werk Leipzig. Die digitale Planung und die Technologie der Neuen Klasse ermöglichen es auch, diverse Qualitätschecks bereits digital am Band durchführen. Diese Vorgehensweise soll nach dem Ersteinsatz in Debrecen auch an weiteren Standorten umgesetzt werden – also etwa ab 2026 im Werk München, wo dann analog zum E-SUV iX3 die Neue-Klasse-Limousine i3 gebaut werden soll.

„Unsere hocheffiziente und ergonomische Montagelinie ist auf Anhieb ohne Probleme angelaufen“, sagt Hans-Peter Kemser, Leiter des BMW Group Werk Debrecen. „Geschafft haben wir das dank virtueller Planung und Tests sowie dem hervorragenden Zusammenspiel unserer neuen, hochmotivierten Mitarbeiter in Debrecen mit unseren Experten aus dem weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Group.“

bmwgroup.com

2 Kommentare

zu „Neue Klasse: BMW nimmt Montage in Debrecen in Betrieb“
Hans Gnann
27.03.2025 um 17:38
...ich sehe kein einziges PV-Modul auf den Dächern der Werkshallen. Auf das erste Modell der neuen Klasse freue ich mich schon und werde es auf jeden Fall Probe fahren.
David
28.03.2025 um 08:47
…steht in einer weiteren Pressemitteilung dass BMW neben dem Werk auf über 70 Hektar die größte PV Anlage Ungarns errichtet hat.

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