Amperfied übernimmt Betrieb der SAP-Ladestationen

Amperfied, die Ladeinfrastruktur-Tochter der Heidelberger Druckmaschinen AG, hat einen Großauftrag im Flottenbereich gewonnen. Künftig wird Amperfied für SAP die Betriebsführung der Ladeinfrastruktur in Deutschland übernehmen.

Bild: Heidelberger Druckmaschinen

Die Umsetzung startet im zweiten Quartal 2025 mit der Migration von 1.720 bestehenden SAP-Ladepunkten in das Cloud-Backend von Amperfied, wie die Heidelberg-Tochter mitteilt. Dabei handelt es sich um Lade-Hardware von verschiedenen Anbietern. Ein weiterer Ausbau auf rund 3.700 Ladepunkte ist geplant. Ob dabei vorrangig Ladepunkte von Amperfied genutzt werden, geht aus der Mitteilung der Heidelberger Druckmaschinen AG nicht hervor.

Dort wird erläutert, dass der Auftrag „die Verwaltung der Ladestationen im Backend, die Bereitstellung und Verwaltung von Zugangsmedien wie Ladekarten und einer App für aktuell rund 6.500 Mitarbeitende mit Elektro- und Hybridfahrzeugen“ umfasse. Dazu gehört auch ein umfassendes Reporting, technischer Support und Wartung sowie Maßnahmen zur Betrugsprävention. Dabei soll eine Cloud-basierte Softwareplattform zum Einsatz kommen, „die ein intelligentes Ladepunkt- und Prozessmanagement ermöglicht“, so die Heidelberger Druck.

Laut dem Mutterunternehmen verdeutliche die SAP-Kooperation „den Wandel von Amperfied zum Anbieter maßgeschneiderter E-Mobilitätsdienstleistungen für Geschäftskunden“. In Zeiten der pauschalen Wallbox-Förderung hatte Heidelberg auch noch vermehrt Privatkunden im Visier. Mit den neuen Lösungen legt Heidelberg nach eigenen Angaben den Fokus insbesondere auf das Laden von Fahrzeugflotten an Unternehmensstandorten. Das Angebot umfasst dabei ein Cloud-basiertes Backend mit integrierter Abrechnungslösung, die Einbindung bestehender Ladepunkte, Wartungsservices sowie ein Mietmodell für Ladeinfrastruktur. Schon vor einem Jahr hatte Amperfied einen wichtigen Auftrag von der DB Bahnbau erhalten.

Großkunde SAP treibt seinerseits die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte konsequent voran. Das Ziel ist es, bis 2030 den kompletten Fuhrpark von etwa 19.000 Fahrzeugen umzustellen. Schon 2021 hatte der Software-Konzern angekündigt, dass ab 1.1.2025 nur noch Elektro-Dienstwagen bestellt werden können. Dieses Ziel hat sich inzwischen auf 2026 verschoben, ab April 2025 wird die Fahrzeugwahl aber schon auf elektrifizierte Autos eingeschränkt. Bisher hat SAP etwa 4.800 rein elektrische Autos im Fuhrpark und 4.400 Hybride. Und für die steigende Anzahl an E-Fahrzeugen soll auch die Ladeinfrastruktur kontinuierlich erweitert werden.

„Die Umstellung unserer Fahrzeugflotte ist ein zentraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsziele, die unter anderem vorsehen, die gesamte Flotte bis 2030 zu elektrifizieren“, sagt Steffen Krautwasser, globaler Leiter der Fahrzeugflotte bei SAP. „Mit Amperfied haben wir einen erfahrenen und dazu noch lokalen Partner gefunden, der uns dabei unterstützt, dass die Ladeinfrastruktur mit dem wachsenden Elektroautobestand unserer Flotte schritthält.“ Die SAP-Pläne hat Krautwasser auch schon bei unserer Online-Konferenz electrive LIVE vorgestellt, hier finden Sie seinen Vortrag als Video.

Wie wichtig der Auftrag für Amperfied ist, wird auch daran deutlich, dass sich nicht nur Geschäftsführer Robin Karpp in der Mitteilung zu der SAP-Partnerschaft äußert, sondern auch Jürgen Otto, der Vorstandsvorsitzende der Heidelberger Druckmaschinen AG. „Wir freuen uns, SAP mit unserem Angebot überzeugt zu haben. Dieser Auftrag bestätigt unsere Kompetenz im Bereich Ladeinfrastruktur und unterstreicht unsere Fähigkeit, komplexe Großprojekte effizient und zuverlässig umzusetzen“, so Otto. „Vor allem unser ganzheitlicher Ansatz als Systemintegrator mit Hardware, Software und Service in Betrieb und Abrechnung hat überzeugt. Wir sehen in weiteren Ladeinfrastrukturprojekten mit Großkunden deutliches Wachstumspotenzial.“

Karpp ergänzt: „Wir bieten Ladeinfrastruktur als Dienstleistung. Heidelberg Amperfied kümmert sich um den Aufbau, die Verfügbarkeit und das Management von Ladepunkten sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause. So können sich Kunden wie SAP vollkommen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“

heidelberg.com

1 Kommentar

zu „Amperfied übernimmt Betrieb der SAP-Ladestationen“
Tom
30.03.2025 um 10:07
Hatte SAP nicht mal eigenes Backend?

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