US-Fahrtenvermittler Lyft soll Aufkauf von FreeNow anstreben

Die Hinweise verdichten sich, dass Mercedes und BMW ihre Mobilitäts-App FreeNow abstoßen. Als Käufer soll der amerikanische Fahrtenvermittler Lyft in der Poleposition sein – das Unternehmen gilt in den USA als Nummer zwei hinter Uber.

Bild: FreeNow

Wie das „Manager Magazin“ aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, schickt sich Lyft an, die Taxis-App FreeNow zu kaufen. Der Deal sei kurz vor dem Abschluss, heißt es unter Berufung auf Insider. Als Kaufpreis soll ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag im Raum stehen. Offiziell äußern wollen sich die Beteiligten zu dem Thema nicht, Lyft soll nach Informationen des Manager Magazin“ aber bereits Experten engagiert haben, „die sich mit dem europäischen Mobilitätsmarkt auskennen“.

Überraschend kommt die Nachricht nicht. Schon Anfang des Monats berichtete Bloomberg auf Basis von Insider-Schilderungen, dass Mercedes-Benz und BMW den Verkauf von FreeNow erwägen und die Investmentbank Lazard damit beauftragt hätten, das Interesse möglicher Käufer auszuloten. Allerdings schrieb die Nachrichtenagentur, dass die Gespräche in einem frühen Stadium seien und der Deal bis bis zu 500 Millionen Euro einbringen könne. Bewahrheitet sich der Bericht des „Manager Magazin“ ist es nun doch schnell gegangen, aber der durchgesickerte potenzielle Kaufpreis („im zweistelligen Millionen-Bereich“) liegt deutlich unter der Bloomberg-Angabe.

FreeNow ist heute in mehr als 150 Städten in Europa verfügbar. Kern des Angebots war einst das frühere „MyTaxi“-Geschäft, inzwischen sind über FreeNow aber neben Taxis auch E-Scooter, Carsharing und teilweise auch Mietautos verfügbar. In Hamburg ist FreeNow zum Beispiel auch Partner der städtischen Initiative „ZukunftsTaxi“, um die Taxi-Flotte der Hansestadt auf Elektrofahrzeuge umzustellen.

Eine Übernahme könnte also Konkurrenten die Möglichkeit bieten, in viele große Städte Europas vorzudringen oder dort mit dem eigenen Angebot zu expandieren. Es gab bereits in der Vergangenheit Gerüchte, dass Uber an einer Übernahme interessiert sei oder auch der der Betreiber der südkoreanischen Taxi-App „Kakao Mobility“. Bisher ist es aber zu keinem Deal gekommen.

Die beiden Autobauer – beziehungsweise im Falle von Mercedes-Benz noch die damalige Daimler AG – hatten 2019 ein Gemeinschaftsunternehmen für Mobilitätsdienste gegründet, zu dem unter anderem FreeNow gehört. Das Carsharing-Geschäft Share Now von BMW und Mercedes-Benz wurde 2022 von der Stellantis-Mobilitätstochter Free2Move übernommen.

manager-magazin.de

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