KRAVAG positioniert sich als Vermittler im halböffentlichen Lkw-Lademarkt

Der zum R+V-Konzern gehörende Transportversicherer KRAVAG hat eine Lade-App entwickelt, über die Speditionen Lkw-Ladesäulen anbieten oder suchen können. Auf dieser Basis arbeitet KRAVAG am Aufbau eines privaten Ladesäulen-Netzwerks für Trucks.

Bild: Zeume/R+V

Interessierte Logistiker können über die Truckcharging getaufte Lösung nicht nur Ladesäulen finden oder anbieten, sondern über die App erfolgen auch die Buchung und die Abrechnung von Ladevorgängen. Das Angebot steht KRAVAG zufolge allen Speditionen offen, sobald sie Mitglied im Netzwerk geworden sind. Wer seine Ladepunkte in der App bereitstellt, könne zusätzliche Einnahmen generieren, wirbt das Unternehmen.

Der Ansatz fußt auf der Idee, dass Speditionen ihre betriebseigenen Ladestationen gegenüber Dritten öffnen. Eine Idee, die auch Daimler Truck mit einer frisch angekündigten Großinitiative verfolgt. Der Hersteller plant „das größte halböffentliche Lkw-Ladenetz Europas“ , wie er gestern kundtat. Doch zurück zu KRAVAG: Auch der Transportversicherer will seinen Vorstoß als Initiative verstanden wissen, um schnell mehr Lademöglichkeiten für Lkw zu schaffen.

Erste Mitglieder hat das KRAVAG-Netzwerk auch bereits: „Die Speditionen Hanitzsch aus Dresden und Schade Logistic aus der Nähe von Wittenberg haben bereits zusammengefunden: Fahrer von Schade können auf dem Hof von Hanitzsch Ladeslots reservieren und ihre Elektro-Lkw aufladen“, teilt das Unternehmen mit. Buchung und Abrechnung funktionierten dabei komplett über besagte App. „Dadurch können Disponenten und Trucker ihre Ladepausen im Vorfeld flexibel planen, statt unterwegs nach freien Säulen zu suchen.“

Als weiteren Vorteil nennen die Initiatoren, dass sie während des Ladevorgangs Versicherungsschutz für Schäden am Fahrzeug oder der Ladestation gewähren – also ein Feature aus dem Kerngeschäft der KRAVAG. Und: Über die App können auch Zufahrtsschranken der Speditionen geöffnet werden. Die Schließtechnik hierfür kommt ebenfalls von KRAVAG.

Vorstandsmitglied Jan Dirk Dallmer ist überzeugt, dass es flächendeckende, reservierbare und günstige Ladeangebote braucht, damit sich alternative Antriebe im Straßengüterverkehr etablieren. „Genau hier setzen wir mit KRAVAG Truck Charging an, indem wir die vorhandene Infrastruktur der Firmen aus unserem Netzwerk nutzen und sie mit Gleichgesinnten zusammenbringen.“

Das neue Angebot ist nicht der erste Aufschlag von KRAVAG auf einem neuen Geschäftsfeld. Vor sechs Jahren launchte das Unternehmen bereits „KRAVAG Truck Parking“ – eine Lösung, über die Fahrer für die Nacht Zugang zu gesicherten Parkplätzen auf Betriebshöfen anderer Unternehmen erhalten. „Mit KRAVAG Truck Charging wollen wir eine wertvolle Ergänzung zu den öffentlichen Lademöglichkeiten für Lkw in Deutschland schaffen“, betont Dallmer.

ruv.de

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