Trump begnadigt Nikola-Gründer Trevor Milton

US-Präsident Donald Trump hat den wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Gründer des E-Lkw-Herstellers Nikola, Trevor Milton, begnadigt. Die Begnadigung könnte die Aussicht auf Entschädigungszahlungen stark beeinflussen. Und Milton versucht offenbar schon, die Vermögenswerte von Nikola aus der Insolvenzmasse zu kaufen.

Zunächst aber zu der Begnadigung: Ende 2023 hatte ein Gericht Milton zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren verurteilt. Zunächst blieb er aber auf freiem Fuß, bis 2024 die Berufung verhandelt wurde. Mit der Begnadigung durch US-Präsident Donald Trump ist die Haftstrafe nun aber ohnehin hinfällig. Sie könnte laut der Nachrichtenagentur AP aber auch noch Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe zunichte machen, die die Staatsanwaltschaft für die betrogenen Investoren gefordert hatte. Milton und seine Frau hatten weniger als einen Monat vor der US-Wahl 2024 mehr als 1,8 Millionen Dollar an die Kampagne von Donald Trump gespendet.

Milton wurde 2022 des Betrugs schuldig gesprochen. Er soll das Potenzial der Nikola-Technologie übertrieben haben, um an Investorengelder zu kommen. Der Nikola-Gründer war schon im September 2020 von seinem Posten als CEO zurückgetreten.

Ganz abgeschlossen mit dem Kapitel Nikola Motors hat Trevor Milton aber wohl noch nicht: Laut Gerichtsakten und einer mit der Angelegenheit vertrauten Person versucht Milton offenbar, die Vermögenswerte von Nikola aus der Insolvenzmasse zu kaufen. Nikola hatte im Februar Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Das Interesse des Nikola-Managements, den Ex-CEO als Eigentümer an Bord zu haben, soll jedoch sehr überschaubar sein: Laut Techcrunch soll das Unternehmen Milton Anfang April daran gehindert haben, das Werk Coolidge in Arizona im Zuge seines Gebots persönlich zu besichtigen.

apnews.com (Begnadigung), techcrunch.com (Vermögenswerte)