BYD Han L EV und Tang L EV werden günstiger als gedacht

BYD startet in China den Verkauf seiner neuen Flaggschiff-Modelle Tang L und Han L, deren Elektro-Varianten die neue 1.000-Volt-Plattform nutzen. Die Preise liegen noch einmal deutlich unter denen zum Vorverkaufsstart im März genannten.

Bild: BYD

Bei der Vorstellung im März hatte BYD den Han L EV ab 270.000 Yuan eingepreist, was umgerechnet 34.170 Euro entspricht – für eine Fünf-Meter-Premium-Limousine mit diesen technischen Daten ein sehr niedriger Preis. Tatsächlich liegt aber nur die Top-Ausstattung, die eigentlich für 350.000 Yuan angekündigt war, über dem Basispreis aus dem März: BYD bietet den Han L EV in drei Varianten an: Für 219.800 Yuan (27.250 Euro), 239.800 Yuan (29.725 Euro) und für 279.800 Yuan (34.685 Euro).

Bei den beiden günstigeren Varianten handelt es sich um den 500 kW starken Heckantrieb, das Top-Modell hat einen 810 kW starken Allradantrieb mit zwei Motoren (230 kW vorne und 580 kW hinten). Damit soll das Fahrzeug in 2,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen können. Die große Besonderheit der neuen E-Antriebs-Plattform ist allerdings die Spannungslage von 1.000 Volt.

Die rein elektrischen Varianten Han L EV und Tang L EV sind die ersten Modelle, die auf der 1.000-Volt-Plattform von BYD namens „Super e-platform“ basieren. Die LFP-Batterie im Han L ist in allen drei Versionen gleich und kommt auf einen Energiegehalt von 83,2 kWh. Die Hecktriebler kommen damit auf 701 Kilometer CLTC-Reichweite, der Allradler auf 601 Kilometer. Dank einiger Tricks (etwa zwei Kühlplatten bei der Batterie und mit der Nutzung von zwei Ladekabeln gleichzeitig) kann der Han L EV mit bis zu 1.000 kW schnell geladen werden – in fünf Minuten soll Strom für 400 Kilometer in den Akku fließen, so die Ankündigung.

Auch das SUV-Modell Tang L wird günstiger als zunächst angekündigt (280.000-360.000 Yuan): Die beiden Heckantriebs-Versionen kosten hier 239.800 bzw, 259.800 Yuan (29.725 bzw. 32.205 Euro), der Allradler steht mit 289.800 Yuan (35.925 Euro) in der Liste. Die Leistungsdaten der Antriebe entsprechen jenen aus dem Han L EV, das 5,04 Meter lange SUV-Modell beschleunigt allerdings etwas langsamer. Zudem ist die Batterie hier mit 100,5 kWh etwas größer, die maximale C-Rate des Akkus im Tang L EV liegt bei 8,4C.

Aufgrund der anderen C-Rate und des höheren Verbrauchs lädt der Tang L EV etwas weniger Reichweite nach als die Limousine: In fünf Minuten fließt laut BYD Strom für 370 Kilometer in den Akku, der Ladevorgang von zehn auf 70 Prozent soll gerade einmal sechs Minuten dauern. Die Angabe von 29,7 Minuten – bei BYD vor kurzem noch für das unübliche Fenster von 30 auf 80 Prozent eine realistische Angabe – gilt hier für einem kompletten Ladevorgang von null auf 100 Prozent.

Sowohl der Han L EV als auch der Tang L EV sind ab Werk mit dem Fahrassistenzsystem God’s Eye B von BYD ausgestattet – also der mittleren Version, die in Premium-Fahrzeugen von BYD und der Marke Denza eingesetzt wird. Das System nutzt einen Lidar-Sensor und den DiPilot300 als teilautonomes Fahrsystem. Bei der Ultra-Luxusmarke Yangwang kommt die Version God’s Eye A mit drei Lidar-Einheiten und dem DiPilot600 zum Einsatz, während die günstigeren BYD-Modelle mit dem System God’s Eye C mit reiner Kamera-Erkennung und dem DiPilot100 vorlieb nehmen müssen.

cnevpost.com, carnewschina.com (Han L EV), carnewschina.com (Tang L EV)

10 Kommentare

zu „BYD Han L EV und Tang L EV werden günstiger als gedacht“
Stephan
10.04.2025 um 17:47
Ist denn schon abzusehen wann diese Modelle auch nach Deutschland kommen?
Sam
20.04.2025 um 22:17
Laut meinen Eigenrecherchen ist der Han L und Tang L die Ablöse von Han und Tang die ausgelaufen sind. Han und Tang werden in Deutschland auch noch angeboten. Warum sollten Han L und Tang L nicht nach Deutschland kommen? BYD möchte sich ja etablieren. Der Preis ist sogar für China ein Hammer. So kostet der BYD SEALION 7 Excellence 226400 Yuan = 27270,97€ und der Tang L EV in der Allrad Version 289800 Yuan = 34907,80€ für 1100PS. Wahnsinn Hier die Links https://www.byd.com/cn/order-optional?goods_id=10008 https://www.byd.com/cn/order-optional?goods_id=145
Frank
11.04.2025 um 07:52
Leider wahrscheinlich gar nicht. Und wenn, dann durch Protektionismus (Zölle) der heimmischen Autoindustrie und Vorgaben der EU für mehr als den doppelten Preis für den Endverbraucher. Nicht das beste Produkt setzt sich durch, sondern Du sollst das BEV kaufen, was die EU möchte und im ihren Interesse liegen.
Philipp
12.04.2025 um 09:38
selbst für den doppelten Preis ist das natürlich immernoch ne Ansage …
Marc
11.04.2025 um 10:35
Da. muss diese Lobby der Autobauer nicht immer weinen, sind die es doch, die Innovationsverhinderer und Geldscheffler Schande
gecko58
11.04.2025 um 10:37
So ist es leider. Was die EU seit langem zolltechnisch praktiziert wird gern verschwiegen. Stattdessen prügelt man auf Trump ein, der nun scheinbar diese Praxis auch für seine Politik entdeckt hat.
Bürger Heinz
11.04.2025 um 22:44
Ich weiß nur das ich NICHTS mehr kaufe was aus Amerika kommt Wir müssen Europa unterstützen ....wenn schon nicht in Österreich gekauft wird dann wenigstens Produkte aus Europa Was mich aber am absolut Meisten Freut das China sich von Trump Kasperl nicht Verarschen lässt mit seiner ZollpolitikEuropa muss sich endlich von den USA unabhängiger machen ,genauso aber auch von China Aber so lange Otto Normalverbraucher mehr auf niedrige Preise als auf Qualität und höhere Preise setzt wird China immer noch stärker werden Alles was Wir bei Amazon bestellen ruiniert Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Europa ,da Amerikanische Unternehmen wenig Steuern Zahlen ,was wiederum die Politiker( bei uns eher langsam im Gegensatz zu Trump ) in der EU innerhalb 1 Monat ändern könnten und hoffentlich bald umsetzen ,denn da geht es um Milliarden Steuereinnahmen jährlich!!!
Shadowz
12.04.2025 um 10:36
Absolutes Schwurbler-Denken. Gute Besserung
Peter
12.04.2025 um 06:12
Welche Konsequenz zieht man daraus? Falls irgendwie möglich, den alten Verbrenner, so lange es nur geht weiterfahren, in der Hoffnung, dass dieser Protektionismus einmal sein Ende haben wird. Ich möchte nicht deshalb mehr Geld ausgeben, weil die hiesigen Hersteller die Entwicklung verschlafen haben. Das Hauptproblem unserer Hersteller liegt nicht darin, dass sie infolge chinesischer Subventionen quasi benachteiligt werden, sondern weil sie zwischenzeitlich technisch massiv ins Hintertreffen geraten sind.Hunderte von Milliarden Gewinn machen in den letzten 1 1/2 Jahrzehnten, die Aktionäre mit großzügigen Dividenden beglücken, dabei aber "vergessen", in die Zukunft zu investieren, weil es ja gerade so gut läuft, hieß lange Zeit die (falsche) Devise.
Thomas W.
12.04.2025 um 09:53
So wie in den 70ern die Kameraindustrie (Rollei, Agfa, Voigtländer...) , in den 80ern die Unterhaltungselektronik ( Grundig, Nordmende, Telefunken...) aus Europa verschwand steht das gleiche Schicksal nun der Autoindustrie bevor? Während sich das Management ungeniert die Taschen füllt wurden Innovationen jahrelang verschlafen um jetzt, nachdem es bereits zu spät ist, nach staatlicher Hilfe (Steuermittel) zu rufen. Alle deutschen Hersteller konnten die Entwicklung absehen, da sie im chinesischen Markt seit Jahrzehnten präsent waren und Partnerschaften mit den aufstrebenden chinesischen Firmen hatten und haben.

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