Ostrom bindet acht weitere Automarken in sein virtuelles Kraftwerk ein

Der grüne Energieanbieter Ostrom ermöglicht es Besitzern von Elektroautos, über sein virtuelles Kraftwerk namens NeoGrid aktiv Geld zu verdienen – und dabei gleichzeitig das Stromnetz zu stabilisieren. Nun wurde das System fit gemacht für Modelle von acht weiteren Automarken.

Bild: Ostrom

Ostrom hat NeoGrid nach einer Testphase im Januar 2025 regulär gestartet, das System aber zunächst nur für Tesla-Fahrer geöffnet. Mit dem nun erfolgten Update können auch Fahrer der Elektroautos von Volkswagen, BMW, Mercedes, Skoda, Audi, Cupra, Seat und Mini an NeoGrid teilnehmen.

Doch was ist NeoGrid überhaupt? Bei dem Angebot handelt es sich um ein sogenanntes Virtuelles Kraftwerk, das dezentrale Stromquellen wie etwa die Batterien von E-Autos intelligent miteinander vernetzt. Anders als beim klassischen „Smart Charging“, das sich auf Vortagespreise stützt, nutzt NeoGrid Intraday-Preise, also die aktuellen Strommarktpreise im Tagesverlauf. Dadurch will das Unternehmen noch gezielter auf günstige Stromphasen reagieren und gleichzeitig zur Netzstabilisierung beitragen. „Durch diese Preisschwankungen und die kontinuierliche KI-Optimierung der Ladepläne wird nicht nur die Netzstabilität unterstützt, sondern gleichzeitig der maximale Gewinn für unsere Kund:innen erzielt“, heißt es im Firmenblog. Das bedeutet zugleich: Bei NeoGrid geht es um dynamisches Laden zum möglichst günstigsten Preis.

Ein Beispiel: Wenn der Wind nicht wie prognostiziert nachts, sondern erst morgens weht, sinken die Strompreise unerwartet – und genau dann lädt NeoGrid die Batterien. So entstehen Handelsgewinne, die an die Nutzer zurückfließen. „Im Laufe eines Jahres können unsere Ostrom-Kunden bis zu 300 Euro pro angeschlossenem Gerät verdienen. Das kann also bei einem Haushalt mit Speicher, E-Auto und Wärmepumpe bis zu 1.000 Euro ausmachen”, erklärt Matthias Martensen, Co-Founder & CEO bei Ostrom. Und mit der geplanten Integration von bidirektionalem Laden – sofern dies gesetzlich möglich wird – könnten die Erlöse noch weiter steigen, heißt es vom Unternehmen weiter.

Aktuell läuft NeoGrid nachts zwischen 22 Uhr und 5 Uhr in allen vier deutschen Übertragungsnetzgebieten (TransnetBW, Tennet, Amprion, 50Hertz). Doch Ostrom arbeitet bereits daran, die Ladezeiten zu erweitern und bald auch Wallboxen in das System zu integrieren.

Seit dem Launch im Januar 2025 hat NeoGrid beachtliche Zahlen vorzuweisen: Über 500.000 kWh wurden im System gehandelt, über 250.000 Ladeoptimierungen durchgeführt und 16.000 Strommarkt-Trades umgesetzt. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie unser NeoGrid angelaufen ist”, freut sich CEO Martensen. „Deshalb launchen wir jetzt noch mehr Automarken und machen es damit noch mehr Menschen möglich, Geld mit ihrem E-Auto zu verdienen und zur Netzstabilität und damit letztlich zur Energiewende beizutragen.”

Das junge Unternehmen Ostrom wurde 2021 in Berlin gegründet. Zum Angebot von Ostrom zählen neben NeoGrid mit seinen dynamischen Stromtarifen auch Smart EV Charging, Solar-Integration, Heizungsoptimierung und ein Smart-Home-Store – alles gesteuert über die Ostrom-App.

Quelle: Pressemitteilung per Mail, ostrom.de (Hintergrund)

1 Kommentar

zu „Ostrom bindet acht weitere Automarken in sein virtuelles Kraftwerk ein“
Lindenstrom
12.04.2025 um 15:28
Die Idee ist gut und wird sich sicherlich noch weiter verbreiten. Damit kann man das Netz entlasten ohne einen Smartmeter zu benötigen. Ich bin selbst Ostrom Kunde und habe es 2x ausprobiert. Technisch hat es einwandfrei funktioniert und das Fahrzeug war morgens auf 80% geladen. Leider ist die Kostenerstattung (noch?) recht überschaubar mit aktuell 2ct/kWh Gutschrift bzw. 4ct/kWh Guthaben im Shop. Da versprechen andere Anbieter mehr.

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