Chinas E-Auto-Markt gewinnt nochmals an Dynamik

Die Verkaufszahlen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden in China sind im vergangenen Monat deutlich angestiegen – auf nun 1,24 Millionen Einheiten. Während BYD als Marktführer weiterhin uneinholbar ist, verteilen sich die weiteren Verkäufe inzwischen auf zunehmend mehr Hersteller.

Bild: Omoda

Laut den von der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) veröffentlichten Daten lag der Absatz von New Energy Vehicles (NEV, also Elektroautos und Plug-in-Hybride) in China im vergangenen Monat bei rund 1.237.000 Einheiten. Das sind 345.000 bzw. 39 Prozent mehr als im Februar und 354.000 bzw. 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf ist das März-Ergebnis das stärkste, was aber angesichts der stets im Januar verhaltenen Kauflaune und dem chinesischen Neujahrsfest, das dieses Jahr auf den ohnehin kurzen Februar fiel, wenig überrascht.

Gliedert man die New Energy Vehicles nach den einzelnen Antriebsarten auf, kamen die Batterie-elektrischen Autos auf 806.000 Einheiten, also 43 Prozent mehr als im Vorjahr und 48 Prozent mehr als im Februar. Auf Plug-in-Hybride entfielen 431.000 Einheiten (+36 Prozent zum Vorjahr, +24 Prozent zum Februar). Autos mit Brennstoffzellenantrieben werden nicht extra ausgewiesen, spielen auf dem chinesischen Pkw-Markt in der Regel aber auch keine große Rolle.

Über alle Antriebsarten hinweg wurden in China im März 2,92 Millionen Fahrzeuge abgesetzt, acht Prozent mehr als im Vorjahr und 37 Prozent mehr als im Februar. Somit kamen die 1.237.000 New Energy Vehicles auf einen Marktanteil von 42,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Februar betrug die NEV-Durchdringung ebenfalls 41,9 Prozent, ein Jahr zuvor waren es noch 33 Prozent. Im Jahresschnitt von 2024 betrug der NEV-Anteil in China 40,9 Prozent.

Die Zahlen der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) umfassen übrigens die Großhandelsverkäufe von Automobilherstellern, also sowohl die Einzelhandelsverkäufe in China, als auch die Fahrzeuge für den Export. Letztere machten im März 158.000 NEV-Einheiten aus – ein neuer Rekord. Der Wert liegt 27 Prozent über dem Vorjahr und 20 Prozent über dem Februar.

Der Hersteller mit den meisten Verkäufen bei den New Energy Vehicles und auch den BEVs war im März erneut BYD. Der chinesische Autobauer setzte 371.419 NEV-Pkw ab, was 23 Prozent über dem Wert von März 2023 und 17 Prozent über dem Februar-Ergebnis liegt. Darunter waren 166.109 Fahrzeuge Batterie-elektrisch, folglich setzte BYD 205.310 PHEV-Pkw ab. Somit kamen fast die Hälfte aller Plug-in-Hybride im März von BYD. Außerdem erwähnenswert: Bei den Exporten kam BYD mit 72.723 Fahrzeugen (+89% YoY) auf den vierten Rekordmonat in Folge.

Tesla verkaufte im März 78.828 in China hergestellte Elektroautos, einschließlich Exporte. Das Ergebnis liegt um 11 Prozent tiefer als im März 2024, aber 157 Prozent über dem Februar. Exportiert wurden davon 4.701 Einheiten. Die in China verbliebenen 74.127 BEVs bedeuten ein Wachstum um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 177 Prozent gegenüber Februar.

Mit Chery positioniert sich ein weiterer Autokonzern weit oben im Ranking: Im März setzte Chery 62.210 NEVs ab (+125% YoY). Leapmotor kam im Vormonat auf 37.095 Einheiten (+154% YoY). Ihre Zuwachsraten sind im Vergleich zur Dynamik im E-Auto-Markt überproportional. Li Auto verbuchte dicht dahinter 36.674 NEV-Verkäufe (+27% YoY). Und Xpeng erreichte im März ebenfalls den fünften Monat in Folge ein Ergebnis jenseits der 30.000er Marke. Konkret waren es 33.205 BEVs (+268% YoY).

Xiaomi nennt keine exakten Zahlen, gibt aber an, im März „mehr als 29.000 Fahrzeuge“ ausgeliefert zu haben. Die Geely-Premiummarke Zeekr meldet
15.422 BEVs (+19% YoY) und auch gut die Hälfe der rund 25.000 Verkäufe der inzwischen zu Zeekr gehörenden Marke Lynk & Co waren NEVs.

Mit Nio kam im März ein weiterer Player über die Marke von 15.000 BEV-Verkäufen (exakt 15.039 Einheiten, +27% YoY). Zahlen liegen zudem von der Dongfeng-Marke Voyah (10.012, +64% YoY) und von der Changan-CATL-Marke Avatr (10.475) vor. Letztere hat ihren Absatz gegenüber März 2024 „mehr als verdoppelt“, wie es heißt.

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4 Kommentare

zu „Chinas E-Auto-Markt gewinnt nochmals an Dynamik“
erFahrer
15.04.2025 um 07:57
Vielen Dank - Diese beeindruckenden Mengen und Marktanteile zeigen wohl auch welchen hohen Grad der Serienreife bei den Modellen damit verbunden ist und wie wenig die Öl- und Gasindustrie dort den medialen Durchgriff haben (=jeden Monat eine Schiffsladung weniger von dem schwarzen Zeug) Das Zusammenspiel, Ausbau Erneuerbare und diese zu nutzen, erscheint in einem guten Verhältnis zu stehen.
René
15.04.2025 um 10:17
Unterhielt die kommunistische Zentralregierung in China in 2015 noch 363 Kohlekraftwerke, so ist deren Anzahl von 2021 bis 2023 um weitere 182 Anlagen gestiegen. Diese haben zusammen eine Leistung von 131 Gigawatt. Für den Betrieb dieser Kraftwerke wurden 2,93 Mrd. Tonnen Kohle benötigt. Soviel zu Erneuerbarer Energie in China. Bei den Atomkraftwerken sieht es ähnlich aus, wie bei den Kohlekraftwerken. Dazu kommt jetzt noch die enorme Umweltbelastung durch die Traktionsbatterien, welche die E-Autos zu Wegwerfprodukten machen. So sieht keine Nachhaltigkeit aus.
Armageddon
21.04.2025 um 06:26
echt jetzt mit zahlen bis 2021 kommen du hast schon mitgekriegt was da an ee seit dem dazu kam und wie wenig von den anderen . https://lowcarbonpower.org/de/region/Volksrepublik_China da siehst du was deine aussage wert ist . 2015 70% Kohle 2024 58% Kohle na merkst du was die machen nicht den Gas Nonsens wie hier geplant ist , die Kohle wird immer kürzere Zeiten laufen . selbst wenn da noch welche gebaut werden laufen die keine 100% mehr
Matthias
15.04.2025 um 10:35
Der Zubau an Kohlekraftwerken dient der Sicherung der Grundlast. Vergleiche bitte mal den Zuwachs an Kohle- und Atomverstromung mit dem der Erneuerbaren in den letzten Jahren und du wirst sehen, dass du Unrecht hast. China ist dort, wo wir vor über 60 Jahren waren. Die Wirtschaft in dem Land wächst und wächst. Dabei werden auch Fehler gemacht. Aber die Richtung hin zur CO2 freien Industrie ist klar erkennbar.

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