GM stoppt BrightDrop-Produktion für ein halbes Jahr

General Motors wird die Produktion der E-Transporter von BrightDrop in seinem Werk in Ingersoll in der kanadischen Provinz Ontario wegen der schwachen Nachfrage von Mai bis Oktober 2025 stoppen. GM dementiert aber einen Zusammenhang mit den US-Auto-Zöllen.

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Bild: General Motors

Die ebenfalls in Ingersoll angesiedelte Batteriemontage soll in Vorbereitung für die Produktionspause bei den Elektro-Lieferwagen bereits ab Ende April ruhen, wie GM mitteilt. Insgesamt sind 1.200 Angestellte von der Produktionspause betroffen. Und nach Wiederanlaufen der Produktion im Oktober werden in Ingersoll 500 Menschen weniger beschäftigt sein, da ab dann nur noch in einer statt wie derzeit in zwei Schichten die Fahrzeuge vom Band laufen.

Bei der Produktion in Kanada mit den USA als Hauptabsatzmarkt für die BrightDrop-Fahrzeuge liegt der Verdacht nahe, dass die Produktionspause und Streichung einer Schicht mit den Auto-Zöllen von US-Präsident Donald Trump zusammenhängen könnten. General Motors hat das aber umgehend dementiert: „Diese Anpassung steht in direktem Zusammenhang mit der Reaktion auf die Marktnachfrage und der Neuausrichtung der Lagerbestände“, so das Unternehmen. GM betont, dass auch nach der Produktionspause die BrightDrop-Fertigung und Batteriemontage in dem Werk verbleiben und nicht in die USA verlagert werden soll. Die Pause solle genutzt werden, um die Produktionsanlagen für das überarbeitete Modelljahr 2026 vorzubereiten.

Die kanadische Gewerkschaft Unifor bezeichnet die Entscheidung als „vernichtenden Schlag für Hunderte von Arbeiterfamilien in Ingersoll und der umliegenden Region, die von diesem Werk abhängig sind“. „General Motors muss alles in seiner Macht Stehende tun, um den Arbeitsplatzverlust während dieses Abschwungs abzumildern, und alle Regierungsebenen müssen ihre Kräfte mobilisieren, um kanadische Autoarbeiter und in Kanada hergestellte Produkte zu unterstützen“, sagt Unifor-Präsidentin Lana Payne.

Aber: Die im Sommer 2023 eröffnete Batterie-Montage in Ingersoll sollte laut damaligen Angaben nicht nur für die BrightDrop-Fertigung vor Ort Batterien herstellen, sondern auch für andere GM-Werke in Nordamerika, die E-Fahrzeuge auf Basis der Ultium-Plattform herstellen. Diese Batteriepacks sind künftig von den US-Einfuhrzöllen betroffen, wenn sie in die USA transportiert werden.

General Motors hatte BrightDrop 2021 als Marke für Elektrotransporter gegründet. Zunächst war BrightDrop als eigenständige Tochter aktiv, wurde aber 2023 zunächst in das Flottengeschäft des Konzerns eingegliedert und 2024 in die Marke Chevrolet integriert. Angesichts des bommenden Online-Handels und damit verbunden auch in der Last-Mile-Logistik hatte GM große Erwartungen in das Geschäft mit den Elektro-Zustellfahrzeugen.

Doch das Geschäft soll hinter den Erwartungen geblieben sein. Ob das Umsatzziel von einer Milliarde Dollar im Jahr 2023 erreicht wurde, hat der Konzern nie bestätigt. Allerdings hat GM in 2023 und 2024 nur rund 2.000 BrightDrop-Vans verkauft, womit das Ziel recht wahrscheinlich verfehlt wurde. im ersten Quartal 2025 waren es 274 Fahrzeuge. Bereits vor einigen Wochen hatte die „Detroit Free Press“ berichtet, dass mehrere Hundert unverkaufte BrightDrop-Vans auf einem Parkplatz in Michigan abgestellt wurden.

cnbc.com, reuters.com, unifor.com

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