H2 Mobility verkauft mehr Wasserstoff mit 350 als 700 bar
Brennstoffzellen-Pkw und einige wenige Nutzfahrzeuge wie etwa manche Transporter arbeiten mit 700 bar Druck in ihren Wasserstofftanks. Schwere Nutzfahrzeuge hingegen kommen mit 350 bar aus. Damit ist zwar die Energiedichte des an Bord gespeicherten Wasserstoffs geringer, die Technologie ist aber robuster und günstiger – sowohl in den Fahrzeugen als auch den Tankstellen. Mit dem strategischen Fokus auf schwere H2-Nutzfahrzeuge baut H2 Mobility inzwischen vorrangig das Netz von 350-bar-Stationen aus.
Das hat sich jetzt mit einem 350-bar-Anteil von mehr als 50 Prozent im März in der Bilanz des H2-Tankstellenbetreibers niedergeschlagen. Gleichzeitig stieg der absolute Wasserstoffabsatz um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Unternehmen mitteilt. „Dies markiert einen historischen Wendepunkt im Tankverhalten an den H2-Mobility-Stationen und unterstreicht die deutliche Marktbewegung hin zum Nutzfahrzeugbereich, insbesondere bei Bussen und Lkw“, wie H2 Mobility schreibt.
Der Trend zu schweren Nutzfahrzeugen mit deutlich größeren Tanks hat auch zur Folge, dass trotz des gestiegenen Gesamtabsatzes an Wasserstoff die Anzahl der Transaktionen zurückgegangen ist. Die schweren Nutzfahrzeuge tanken einfach größere Mengen je Tankstellen-Besuch. auch das unterstreiche „ie wachsende Bedeutung von Bussen und Lkw für die Wasserstoffmobilität“, so H2 Mobility.
„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Unsere Investitionen in die 350-bar-Infrastruktur tragen Früchte. Der Schwerlastverkehr wird zunehmend zum Treiber der Wasserstoffmobilität“, sagt Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO von H2 Mobility. „Für uns ist das ein deutliches Signal, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen und unsere Tankstellen weiter gezielt auf die Anforderungen von Bussen und Lkw auszurichten. Dass die künftige Bundesregierung sich im Koalitionsvertrag klar zur Förderung einer Wasserstoff-Infrastruktur für Nutzfahrzeuge bekennt, werten wir als starkes politisches Signal und als Bestätigung unserer strategischen Ausrichtung.“
Der Fokus auf 350-bar-Zapfsäulen hat aber auch zur Folge, dass das pkw-taugliche Netz an 700-bar-Tankstellen tendenziell kleiner wird. Ende März sind elf ältere H2-Tankstellen mit 700-bar-Technik außer Betrieb gegangen, bis Ende Juni werden elf weitere Stationen folgen. Bereits zuvor hat H2 Mobility ältere Standorte, die das Ende ihres Förderzeitraums erreicht haben und technologisch veraltet sind, abgeschaltet. Wenn möglich, baut H2 Mobility inzwischen größere Standorte mit 500- und 700-bar-Betankungsmöglichkeiten, wie sie etwa schon in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) und Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) umgesetzt werden. Solo-Tankstellen mit 700 bar wie in der Vergangenheit wird es aber wohl nicht mehr geben.
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