Renault verpasst Scenic E-Tech Electric ein kleines Update
Der aufgewertete Scenic E-Tech Electric – hier unser Fahrbericht – soll „elektrisches Fahren künftig noch leichter und angenehmer“ machen, wie Renault schreibt. Ausgelegt haben die Franzosen das Mittelklasse-SUV (auch wenn der Modellname früher für einen Van stand) als „echten Erstwagen“ für Familien, aber auch als Firmenwagen in der Doppelrolle für die dienstliche und private Nutzung.
Dass der Scenic etwa das One Pedal Driving erhalten soll, hatte Renault schon im Zuge des entsprechenden Updates beim Mégane E-Tech Electric angekündigt. Renault hatte sich zunächst eher für ein Verbrenner-ähnliches Fahrverhalten entschieden, bei dem die maximale Rekuperation in etwa der Motorbremse eines Verbrenners entspricht. Inzwischen hat Renaults E-Auto-Sparte Ampere eine solche Funktion entwickelt, bei der die Stärke der Rekuperation über die Lenkradschaltwippen eingestellt werden kann. Damit lässt sich das Fahrzeug nahezu ausschließlich mit dem Fahrpedal beschleunigen und verzögern – daher der Name One Pedal Driving. „Neben einer geringeren Abnutzung der Bremsbeläge profitieren Kundinnen und Kunden von einem sanfteren Fahrgefühl insbesondere im Stadtverkehr und mehr Reichweite durch die maximale Energierückgewinnung“, so Renault.
Die One-Pedal-Funktion lässt sich auch bei Bestandsfahrzeugen nachrüsten, sofern diese mit den Schaltwippen zur Steuerung der Rekuperation ausgestattet sind, wie Renault ankündigt. Das soll per kostenlosem Update beim Renault-Partner oder „over the air“ erfolgen.
Eine weitere Neuerung im Scenic E-Tech Electric, die es auch im Mégane gibt, ist der neue bidirektionale 11-kW-Onboard-Charger, der den unidirektionalen 22-kW-Onboard-Charger ab sofort als Serienausstattung ersetzt. Ab Sommer 2025 soll wieder ein 22-kW-Wechselstrom-Lader angeboten werden, der dann ebenfalls das bidirektionale Laden unterstützt – dann aber gegen Aufpreis. Ab Werk gibt es künftig nur noch 11 kW.
In Deutschland sind mit dem bidirektionalen Ladegerät vorerst aber keine Vehicle-to-Grid-Anwendungen möglich, sondern nur das sogenannte Vehicle-to-Load (V2L): Mit einem V2L-Adapter können externe Verbraucher mit maximal 3,7 kW mit Strom aus der Antriebsbatterie versorgt werden. Als Beispiele nennt Renault etwa eine Kaffemaschine, einen Elektrogrill oder das Laden eines Elektrorollers – alles netzunabhängig. Über das OpenR link System oder die „My Renault“-App kann ein Mindestladestand der Batterie definiert werden, damit für die nächste Fahrt noch genügend Reichweite zur Verfügung steht.
Ausstattung | Leistung | Akkugröße | Preis |
---|---|---|---|
Evolution 170 Comfort Range | 125 kW | 60 kWh | 40.400 Euro |
Techno 170 Comfort Range | 125 kW | 60 kWh | 42.900 Euro |
Techno 220 Long Range | 160 kW | 87 kWh | 47.900 Euro |
Esprit Alpine 220 Long Range | 160 kW | 87 kWh | 50.100 Euro |
Iconic 220 Long Range | 160 kW | 87 kWh | 51.300 Euro |
Hinzu kommen neue Funktionen wie Plug & Charge (als Teil des „Mobilize Charge Pass“) und bei den Ausstattungen Esprit Alpine und Iconic auch eine neue Fahrererkennung. Per in die A-Säule integrierter Kamera werden Fahrerin oder Fahrer erkannt und das hinterlegte Benutzerprofil wird automatisch aktiviert – also der bevorzugte Radiosender/Playlist, Sitz- und Außenspiegeleinstellung sowie die genutzten Apps. Auch die Innenausstattungen bei Esprit Alpine und Iconic wurden überarbeitet.
Der Scenic E-Tech Electric ist ab sofort zu Preisen ab 40.400 Euro (Preis für Deutschland) bestellbar. Dafür gibt es den 125-kW-Antrieb mit der 60-kWh-Batterie (Berkaufsbezeichnugn E-Tech Electric 170 Comfort Range) in der Basis-Ausstattung Evolution. Mit dem 160-kW-Antrieb und der 87-kWh-Batterie (E-Tech Electric 220 Long Range) ist der Scenic ab 47.900 Euro erhältlich, dann aber schon in der Techno-Ausstattung.
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