Tesla bringt günstigeren Cybertruck mit Heckantrieb
Offiziell wird die neue Variante als „Cybertruck Long Range“ genannt und kann in den USA für 69.990 Dollar bestellt werden – in den USA sind die Preisangaben üblicherweise netto, da je nach Bundesstaat unterschiedlich hohe Steuern anfallen können. Die US-Steuergutschrift von 7.500 Dollar ist dabei noch nicht berücksichtigt, der Preis kann also auf bis zu 62.490 Dollar vor Sonderausstattungen sinken. Die Auslieferungen sollen im Juni oder Juli beginnen.
Im Vergleich zum „Cybertruck All-Wheel Drive“ hat das neue Long-Range-Modell nur einen Elektromotor an der Hinterachse, ist dafür aber 10.000 Dollar günstiger. Das Top-Modell Cyberbeast mit drei Motoren ist ab 99.990 Dollar vor Anreizen verfügbar. Da das Long-Range-Modell aber wohl über das gleiche Batteriepack verfügt wie die beiden Allrad-Versionen, ist die Reichweite mit 350 Meilen (umgerechnet 560 Kilometer) die bisher höchste beim Cybertruck – die Version mit zwei Motoren wird mit bis zu 520 Kilometern angegeben, die mit drei Motoren mit 513 Kilometern. Mit der „Soft Tonneau“-Abdeckung der Ladefläche sollen sogar bis zu 362 Meilen (582 km) möglich sein. Dank des niedrigeren Verbrauchs kann der Cybertruck Long Range in 15 Minuten mit 236 Kilometer auch etwas mehr Reichweite nachladen als die Allradler mit 220 bzw. 217 Kilometern.
Damit weicht die jetzt eingeführte Basisversion des Cybertrucks von den angekündigten Spezifikationen ab. Ursprünglich sollte die Variante mit Heckantrieb eine kleinere Batterie erhalten und nur auf 250 Meilen Reichweite kommen, also umgerechnet 402 Kilometer. Dafür sollte das einst angekündigte RWD-Modell auch nur 60.990 Dollar kosten. Jetzt sind es 9.000 Dollar mehr, dafür aber mit mehr Reichweite.
Wenig überraschend ist die Heckantriebs-Version mit 6,2 Sekunden aus dem Stand auf 60 mph (96 km/h) auch die langsamste Cybertruck-Variante – das Cyberbeast schafft es in 2,6 Sekunden, der Dual-Motor-Allralder in 4,1 Sekunden. Allerdings gibt es auch Einschränkungen bei der Pickup-Nutzung: Die Anhängelast liegt bei nur 7.500 lbs (3.401 Kilogramm) verglichen mit den 11.000 lbs (4.990 Kilogramm) der Allradler. Und Obwohl er etwas leichter ist als die beiden anderen Versionen, fällt die Nutzlast mit 910 statt 1.134 Kilogramm geringer aus.
Die 10.000 Dollar Preisunterschied kommen nicht nur über den fehlenden Motor an der Vorderachse zustande, Tesla hat auch die Ausstattung angepasst. So kommt der Cybertruck Long Range ab Werk nur auf 18-Zoll-Felgen, die 20-Zoll-„Cyber Wheels“ kosten 3.500 Dollar Aufpreis – das ist zwar auch beim Allradler der Fall, hier bietet die Standard-Option aber ebenfalls 20-Zoll-Felgen. Innen gibt es in der neuen Basisversion nur Stoffsitze und das 9,4-Zoll-Display für die Passagiere auf der Rückbank wurde gestrichen. Und es ist nicht ab Werk das motorisierte Hard Cover für die Ladefläche verbaut, sondern das erwähnte „Soft Tonneau“ muss für 750 Dollar dazu bestellt werden.
Weitere Einschränkungen des Nutzwerts betreffen die Stromversorgung. Wie etwa Teslarati schreibt, verfügt die Basisversion nicht über die beiden 120-Volt- und 240-Volt-Steckdosen auf der Ladefläche und auch nicht über die 120-Volt-Anschlüsse in der Kabine. Und das Fahrwerk soll demnach auf Stahlfedern anstelle der adaptiven Luftfederung setzen, weshalb der Cybertruck Long Range keine einstellbare Fahrhöhe hat. Das Steer-by-Wire-System, der elektrische Frunk und die Rechner für die aktuelle „Full Self Driving“-Version (8.000 Dollar Aufpreis) bleiben aber erhalten.
Erst vor kurzem hat Tesla den optionalen „Range Extender“ von der Cybertruck-Website entfernt. Dabei handelt es sich nicht um einen kleinen Verbrennungsmotor als Generator, sondern eine zusätzliche Batterie, die auf der Ladefläche montiert wird und für mehr Reichweite sorgen soll. Es ist unklar, ob Tesla die Markteinführung des Produkts nicht mehr plant oder nur eine Reservierungspause einlegt.
electrek.co, teslarati.com, tesla.com (Online-Konfigurator)
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