Mercedes zeigt in China Langversion des neuen CLA
Mercedes-Benz betont im Rahmen der nun gestarteten Automesse in Shanghai, dass es die erste Langversion des Unternehmens für diese Fahrzeugklasse ist – zuvor gab es bereits Langversionen u.a. von C-Klasse und E-Klasse für den chinesischen Markt. Das liegt aber auch an der jüngsten Umstellung im Modell-Portfolio von Mercedes: Das Kompakt-Modell A-Klasse gab es in China bisher als Limousine, daher war keine Langversion einer europäischen Limousine nötig. Nach dem Auslaufen der A-Klasse und dem Fokus auf den CLA ist die Ausgangslage jetzt eine andere.
Allzu spektakulär fällt die gestreckte Version namens CLA L gleichwohl nicht aus: Sowohl Radstand als auch Gesamtlänge sind vier Zentimeter länger als bei der Version für den europäischen Markt. Heißt: 2,83 Meter statt 2,79 Meter Radstand sowie 4,76 Meter statt 4,72 Meter Länge. Der zusätzlich gewonnene Platz kommt – wie in China üblich – den Fondpassagieren zugute. An Breite und Höhe ändert sich nichts.
Gleiche Batterie trotz größerem Radstand
Der elektrische CLA L wird in China mit Heckantrieb, Zwei-Gang-Getriebe und 800-Volt-Elektroarchitektur angeboten – trotz des zusätzlichen Radstands bleibt die Batteriegröße offenbar gleich, Mercedes erwähnt zumindest keine abweichenden Daten. Die elektrische Reichweite beträgt bis zu 866 Kilometer nach CLTC (China Light-Duty Vehicle Test Cycle). Das entspricht einem Verbrauch von 10,9 kWh/100 Kilometer nach CLTC. Die europäische Version kommt im strengeren WLTP-Verfahren auf 792 Kilometer Reichweite.
Der neue CLA ist bekanntermaßen das erste Fahrzeug, das auf der neuen Mercedes Modular Architecture (MMA) basiert. Das Fahrzeug wurde im März in Rom vorgestellt und soll nach der wenig erfolgreichen EQ-Serie nun endlich für Mercedes den Durchbruch ins Elektrozeitalter bringen.
Optisch bietet der neue CLA das, was sich unter den Tarnfolien der oft präsentierten Prototypen bereits abgezeichnet hatte: Die Proportionen mit einer langen Fronthaube bleiben relativ nah an dem bisherigen Verbrenner-Modell, da auf die Elektroversion auch noch ein 48-Volt-Mildhybrid mit Benzinmotor folgen wird (dann ohne Frunk). Die Scheinwerfer und Rückleuchten mit ihrem fließenden Übergang zu der jeweils durchgängigen Lichtleiste vorne und hinten erinnern an den Smart #1 und #3 – bei diesen Modellen hat schließlich das Mercedes-Designteam mitgearbeitet.
Technisch ragt vor allem das neue 800-Volt-System heraus, das nicht nur deutlich höhere Ladeleistungen und kurze Ladezeiten ermöglicht, sondern auch insgesamt die Effizienz des Gesamtsystems verbessern soll. In der MMA gibt es zwei Batterieoptionen, in der preisbewussten Basis eine 58-kWh-Batterie mit LFP-Zellen und für die Top-Versionen eine 85-kWh-Batterie mit NMC-Kathode und Siliziumoxid-Beimischung im Graphit der Anode.
Die Produktion des elektrischen Mercedes CLA ist im Werk Rastatt offenbar bereits angelaufen. Der wahrscheinliche Hintergrund der früheren Serienfertigung: Die offizielle Bestellfreigabe soll von Mitte Juni auf den 29. April vorgezogen worden sein.
Mercedes-Benz hat im Rahmen der Automesse in Shanghai auch das Showcar Vision V vorgestellt. Es bietet einen Ausblick auf die Top-End-Variante der geplanten Van Electric Architecture (VAN.EA).
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