Baubeginn für zweite Phase der Forschungsfertigung Batteriezelle

Mit dem offiziellen Spatenstich ist der Bau des zweiten und größten Bauabschnitts der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB Fab) im Hansa-BusinessPark in Münster-Amelsbüren gestartet. Dort soll die Produktionsforschung im Gigawatt-Bereich möglich sein.

Bild: Christoph Kniel

Auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern werden moderne Produktions- und Forschungsflächen geschaffen, die eine industrienahe Produktionsforschung und Entwicklung im Gigawatt-Bereich ermöglichen, wie die Fraunhofer FFB mitteilt. Die Fertigstellung des Bauabschnitts ist für Ende 2027 geplant.

Die kleinere FFB PreFab mit rund 6.800 Quadratmetern Forschungsfläche ist bereits seit Ende April 2024 in Betrieb. Die Aufteilung zwischen der FFB PreFab und der jetzt in die Bauphase gestarteten FFB Fab hatte seinerzeit Professor Achim Kampker aus der FFB-Institutsleistung im Interview mit electrive erläutert. „Sowohl in der ‚FFB PreFab‘ als auch in der ‚FFB Fab‘ geht es um die Weiterentwicklung von Technologien, also um ihre Skalierung. Dafür erreichen uns vor allem Prototypen“, so Kampker. „In der ‚PreFab‘ können wir eine erste Aussage zur Eignung und Tauglichkeit mit Blick auf einen Pilotmaßstab treffen, und in der ‚Fab‘ lassen sich diese Prozesse dann skalieren – zum Beispiel, indem die Geschwindigkeit erhöht oder der Durchsatz gesteigert wird.“

Klar ist also: Mit der FFB Fab wird die vor Ort verfügbare Anlagenkapazität für die Produktionsforschung an Batterien bis in den großindustriellen Maßstab ausgebaut. Das Ziel ist es, dass Unternehmen und Institute entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette ihre Entwicklungen in den unterschiedlichen Stadien testen und weiterentwickeln können.

Aktuell arbeiten rund 140 Mitarbeitende für die Fraunhofer FFB. Mit dem Batterie-Ökosystem BatteryCityMünster, zu dem mit dem MEET Batterieforschungszentrum der Universität Münster und dem Helmholtz-Institut Münster des Forschungszentrums Jülich weitere führende Batterieforschungseinrichtungen gehören, gelingt es laut der Mitteilung der Fraunhofer FFB „bereits heute erfolgreich, weitere Unternehmens- und Start-up-Ansiedlungen zu realisieren“. „Wir freuen uns, Teil dieser dynamischen Entwicklung zu sein und gemeinsam mit lokalen Institutionen den Technologietransfer in die Industrie aktiv voranzutreiben“, sagt Professor Simon Lux, Institutsleiter der Fraunhofer FFB.

Das Land Nordrhein-Westfalen investiert in Münster rund 320 Millionen Euro in die Grundstücke und die Forschungsgebäude. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufgaben Aufbau der Forschungsanlagen und die Forschungsprojekte zudem mit bis zu 500 Millionen Euro. Parallel zum zeremoniellen Spatenstich erfolgt der vom BMBF geförderte Aufbau des Forschungsbetriebs. Die Forschungsfertigung Batteriezelle war eines der wenigen Projekte, das die Kürzung der Bundesmittel für die Batterieforschung Anfang 2024 nahezu ohne Einbußen überstanden hat.

Dementsprechend waren auch Vertreter des Landes NRW und des BMBF zum Spatenstich nach Münster gekommen. „Mit der FFB Fab machen wir nicht nur einen riesigen Schritt für die Forschung im Industriemaßstab, sondern auch für unseren Wirtschaftsstandort“, sagt etwa NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). „Moderne Batteriezellen sind das Rückgrat der Energiewende – und genau hier in Münster erweitern wir das Know-how kontinuierlich. Wir stärken unsere technologische Souveränität, schaffen zukunftssichere Jobs, holen Wertschöpfung zurück nach Europa und sichern so unseren Wohlstand.“

Ina Brandes (CDU), Landesministerin für Kultur und Wissenschaft, ergänzt: „Die Entwicklung von smarten Batterien gehört zu den Schlüsseltechnologien, die Wohlstand und gute Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen sichern werden. Der Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer einzigartige Forschungseinrichtung, an der die Batteriezellproduktion von morgen optimal erforscht und entwickelt werden kann.“

fraunhofer.de

1 Kommentar

zu „Baubeginn für zweite Phase der Forschungsfertigung Batteriezelle“
Michael
24.04.2025 um 13:58
In Deutschland wird immer nur geforscht. Das Geld wird später im Ausland verdient...

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