E-Auto-Neuzulassungen in der EU steigen um fast ein Viertel

Die Neuzulassungen von Elektroautos in der EU sind laut dem Branchenverband ACEA im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23,9 Prozent auf 412.997 Fahrzeuge gestiegen. Damit haben die rein elektrischen Pkw einen Anteil von 15,2 Prozent am gesamten EU-Neuwagenmarkt erreicht.

Bild: Peter Schwierz

Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2024 waren noch zwölf Prozent aller Neuzulassungen Batterie-elektrisch. Gleichzeitig ist der Gesamtmarkt um 1,9 Prozent gesunken, wie der ACEA in seiner Quartalsstatistik mitteilt. Im März allerdings sind die Neuzulassungen EU-weit nur um 0,2 Prozent gesunken – nach -2,6 bzw. -3,4 Prozent im Januar und Februar hat sich der Markt im Vormonat also nahezu konstant zum Vorjahr entwickelt. Der ACEA weist darauf hin, dass „das globale wirtschaftliche Umfeld für die Automobilhersteller besonders schwierig und unvorhersehbar bleibt“.

Drei der vier größten Märkte in der EU, auf die 63 Prozent aller Zulassungen von Batterie-elektrischen Fahrzeugen entfallen, verzeichneten robuste Zuwächse: Deutschland (+38,9 %), Belgien (+29,9 %) und die Niederlande (+7,9 %). Dem stand ein Rückgang von 6,6 % in Frankreich gegenüber.

Diesel-Neuzulassungen fallen hinter E-Autos zurück

Bei den weiteren Antriebsarten waren im Q1 auch die elektrifizierten Antriebe im Plus: Die Plug-in-Hybride legten um 1,1 Prozent auf 207.048 Fahrzeuge zu, vor allem Deutschland (+41,8 %) und Spanien (+30,7 %) waren hier die großen Treiber. Der EU-weite Marktanteil der Teilzeit-Stromer hat hingegen nur leicht auf 7,6 Prozent (von 7,4 %) zugelegt. Die beliebteste Antriebsart waren die Hybrid Electric Vehicles, deren Zulassungszahlen um 20,7 Prozent zugelegt haben. Mit einem Marktanteil von 35,5 Prozent liegen die Hybride inzwischen stabil vor den reinen Benzinern (28,7 %). Der kombinierte Verbrenner-Marktanteil von Benzin und Diesel ist innerhalb eines Jahres von 48,3 auf 38,3 Prozent gefallen. Lagen im Q1 2024 die Diesel-Neuzulassungen in der EU noch vor den Elektroautos (354.755 Diesel zu 333.428 BEV), haben die Elektroautos im ersten Quartal 2025 mit 412.997 Neuzulassungen die Nase klar vorne. Neue Diesel wurden nur noch 258.728 Mal registriert, in keinem Monat kamen die Diesel auf sechsstellige Neuzulassungen.

Blicken wir nach der Quartalsbilanz noch auf den März: Hier hat der ACEA 157.505 neue Elektroautos in seiner Bilanz erfasst, ein Plus von 17,1 Prozent – im Januar und Februar war das Wachstum mit 34 bzw. 23,7 Prozent zwar größer, die absoluten Stückzahlen allerdings geringer. Die Vergleichsbasis von Anfang 2024 war kleiner, weil etwa im wichtigen E-Auto-Markt Deutschland die Neuzulassungen nach dem abrupten Umweltbonus-Ende zurückgegangen sind.

Im März war Deutschland mit 42.521 Neuzulassungen (+35,5 Prozent) der größte E-Auto-Markt der EU, was aber bereits seit Anfang März über die KBA-Zahlen bekannt ist. Es folgen Frankreich (29.261 BEV, -13,9 %), Belgien (13.650 BEV, +16,6 %) und die Niederlande (11,195 BEV, -14,1 %). Das größte Wachstum gab es in Tschechien mit 265,2 Prozent, allerdings von einer niedrigen Ausgangsbasis – von 382 E-Autos im März 2024 auf nun 1.395 neue BEV. Erwähnenswert ist auch die Marktentwicklung in Italien (9.369 BEV, +74,8 Prozent) und in Spanien (8.101 BEV, +93,0 %). Den stärksten Rückgang gab es in Rumänien mit -58,6 Prozent von 660 auf 273 neue E-Autos.-

Der größte E-Auto-Markt in Europa befindet sich aber nicht mehr in der EU: Das Vereinigte Königreich führt mit 69.313 neuen Elektroautos die ACEA-Statistik an, dort haben die Neuzulassungen nochmals um 43,2 Prozent zugelegt. Inklusive des UK und der EFTA-Länder (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) kamen im März sogar 242.913 E-Autos neu auf die Straßen, ein Plus von 23,6 Prozent.

Bei den Neuzulassungen nach Herstellern unterscheidet der ACEA nicht nach den Antriebsarten, hier sind also nur Aussagen zu den reinen BEV-Herstellern möglich. Für Tesla wurden im ersten Quartal 36.167 Neuzulassungen in der EU registriert, was einem Rückgang um 45 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Im März betrug der Rückgang 36,0 Prozent auf 18.224 Neuzulassungen. Hier werden die kommenden Monate spannend, da inzwischen die Auslieferungen des überarbeiteten Model Y Juniper begonnen haben.

Als weiterer E-Hersteller ist Smart zu nennen. Hier fällt der Rückgang im ersten Quartal mit 65,4 Prozent von 6.576 auf 2.275 Neuzulassungen noch größer aus. Im März wurden sogar 76,8 Prozent weniger neue Smarts in der EU erfasst, nur noch 556 Fahrzeuge statt 2.398 neuen Smarts im März 2024.

acea.auto (PDF)

11 Kommentare

zu „E-Auto-Neuzulassungen in der EU steigen um fast ein Viertel“
Michael
24.04.2025 um 12:03
Kontext wäre wünschenswert: seit 2025 gelten neue CO2-Flottengrenzwerte, die Autohersteller haben Ende 2024 Autos auf Lager hergestellt und verkaufen nun Elektroautos mit hohen Rabatten (B2B). Ziel ist die Strafen zu umgehen. GB ist nicht in der EU, hier läuft aber die Förderung aus.
Christian
24.04.2025 um 13:21
Das kann ich nur bestätigen. Mein Vater (Rentner) jobbt für einen großen KFZ Zulassungsservice (hauptsächlich für Autohäuser). Ca. 70-80% der Zulassungen/Kennzeichen die er aktuell ausliefert sind Tageszulassungen . Häufig ändert sich am Fahrzeugbestand aufm Hof kaum was und trotzdem werden jeden Tag 20+ Fahrzeuge zugelassen.
Michael
24.04.2025 um 13:35
Sagt mir mein Händler auch....die BEV's sind nicht verkauft sondern nur zugelassen...(Opel, Peugeot, Citroen)
Frank Lumm
24.04.2025 um 14:11
Die Fahrzeuge von Tesla werden immer schlecht geredet, weil die deutschen Hersteller mit der Software nicht hinterher kommen. Tesla ist als E Pionier noch nicht erreichbar. Allein das problemlose nachtanken. Das Supercharger Netz von Tesla ist sehr gut ausgebaut. Und man braucht nicht unzählige Ladekarten.
RT
24.04.2025 um 17:18
Die Autos sind wahrscheinlich nicht schlecht, wenngleich ich mir einen Tesla nicht bestellen würde - das Design sagt mir schlicht nicht zu. Eine Katastrophe ist allerdings der CEO, der wegen seiner Nähe zu Trump und Kürzungen von Sozialleistungen etc. sprichwörtlich mit der Kettensäge hantiert. Dann gehen die Käufer einer solchen Marke natürlich laufen, weil sie sich mit so jemand nicht identifizieren wollen.
Aztasu
24.04.2025 um 14:47
Supercharger Netzwerk ist total veraltet. Plug&Charge gibt is mittlerweile fast überall. Die Konkurrenz ist nicht nur beim Thema Ladeinfrastruktur besser sondern auch bei den Fahrzeugen
Aztasu
24.04.2025 um 17:02
V4 cabinets gibt es noch nicht und Tesla ist unfähig die aufzustellen. Außerdem wird es Jahre dauern bis es flächendeckend V4 + die neuen Cabinets gibt. Das Tesla Ladenetz ist lächerlich und nicht zukunftsfähig.
Aztasu
24.04.2025 um 17:01
Leider erneut einer der veraltete Informationen hat. In China laden locker 50% mit 800V und in Europa kommt dieses und nächstes Jahr eine wahre Flut an 800V Fahrzeugen. Zusätzlich zu denen die es ja bereits gibt was auch schon einige sind. 800V 300kW Lader gibt es seit vielen vielen vielen Jahren, nun sind 350kW und 400kW aktuell und relativ weit verbreitet. Wer ab der Mittelklasse und in 2 Jahren ca. auch ab der Kompaktklasse mit 400V läd hat ein völlig veraltetes Fahrzeug. Bei den Ladestationen ist JEDE 400V Ladestation bereits heute völlig veraltet
Peter
24.04.2025 um 16:35
Träum weiter lieber Aztasu. 90%+ der Autos auf der Straße laden mit 400V und können das Superchargers Netzwerk problemlos nutzen. Mit den neuen V4 cabinets kommt auch der 800v Support mit bis zu 500KW. Dann nenne mir mal einen CPO der europaweit an all seinen Ladesäulen Plug & Charge nutzbar anbietet.
Peter
24.04.2025 um 17:26
@Aztasu Tesla hat in wenigen Monaten in Deutschland fast alle V2 supercharger (69 Standorte mit 640 Ladepunkten) auf V4 (V3.5) umgerüstet. Wenn sie wollen (und es sich lohnt) kann der Umbau schneller stattfinden als dir lieb ist. Tesla wird bestehende Standorte schneller umrüsten als andere CPOs neue Standorte bauen können.Die Frage welche CPO in Europa heute flächenmäßig Plug & Charge im Einsatz haben, hast du mir auch noch nicht beantwortet.
MWF
25.04.2025 um 10:42
@Aztasu: 1. Komponenten für 800-Volt-Systeme (wie Batterien, Inverter und Ladegeräte) sind aktuell teurer als die etablierten 400-Volt-Systeme. Zudem sind die Wartungskosten niedriger. Höhere Spannungen stellen höhere Anforderungen an Sicherheit und Wartung. Die niedrigere Spannung stellt obendrein geringere Anforderungen an die elektrische Isolierung und erhöht dadurch die Sicherheit. Nicht zu verachten ist die Kompatibilität der Ladeinfrastruktur. Die meisten öffentlichen Ladepunkte sind für 400-Volt-Systeme optimiert. 2. 80% aller Ladevorgänge finden per AC statt. Durchschnittliche Auslastung aller HPC-Parks in D 2025: 13% 3. Der realistische Ladezeitenvorteil bezieht sich auf ca. 10-15 Minuten pro Ladestop auf einer geplanten Fahrt die bei z.B. 700km 5-8 Stunden dauert. Peanuts. Also, das "800Volt-Geschwafel" bleibt "Geschwafel". Gewinn pro Einheit ist wichtiger für einen OEM. In 5 Jahren kann man das gerne neu bewerten.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Peter Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert