Cyclic Materials investiert über 20 Millionen Dollar in Recyclinganlage
Konkret plant Cyclic Materials in der Anlage in Mesa, Arizona, jährlich rund 25.000 Tonnen Altkomponenten mit Permanentmagneten zu verarbeiten – darunter Elektroschrott aus Fahrzeugen und Industrieanlagen. Die Firma setzt dabei auf ihr eigenes Verfahren namens MagCycle, das eine effiziente Rückgewinnung seltener Erden (Rare Earth Elements, REEs) aus bislang nicht recycelten Produkten ermöglicht.
„Wir sind begeistert, unsere kommerziellen Aktivitäten in den USA zu starten“, sagte Ahmad Ghahreman, CEO und Mitgründer von Cyclic Materials. „Wir haben uns bewusst für den Südwesten entschieden, um nah an den benötigten Rohstoffen zu sein. Unser Ziel ist es, die weltweite Schieflage zwischen Angebot und Nachfrage bei seltenen Erden auszugleichen.“
Die neue Anlage soll mehr als 30 neue Arbeitsplätze schaffen. Erste Einstellungen sind für das zweite Quartal 2025 geplant. Mit dem Schritt will Cyclic Materials nicht nur zum Ausbau einer zirkulären Lieferkette beitragen, sondern auch die Abhängigkeit von Importen – vor allem aus Asien – verringern.
Der Bundesstaat Arizona begrüßt die Ansiedlung des Unternehmens ausdrücklich. Gouverneurin Katie Hobbs betonte: „Wir sind stolz, dass Cyclic Materials seine erste US-Anlage hier in Arizona errichtet. Das schafft gut bezahlte Jobs und unterstützt unsere boomende Clean-Energy-Wirtschaft.“
Ähnlich äußerte sich Senator Ruben Gallego, der das Engagement des Unternehmens als „bedeutenden Gewinn für Arizona“ bezeichnete. „Das neue Werk wird nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch unsere Führungsrolle beim Recycling kritischer Materialien festigen.“
Die Anlage soll eng mit der bestehenden Industrie in der Region verknüpft werden. Laut Chris Camacho, Präsident des Greater Phoenix Economic Council, füge sich Cyclic Materials perfekt in das wirtschaftliche Umfeld ein: „Das Unternehmen ergänzt die starke Präsenz von Rechenzentren und EV-Herstellern in der Region und stärkt eine nachhaltige Lieferkette.“ Mit EV-Herstellern in der Region dürfte vor allem Lucid gemeint sein, das ein Werk in Casa Grande betreibt und vor kurzem auch Hauptsitz und Fabrik des insolventen E-Truck-Herstellers Nikola übernommen hat.
Cyclic Materials wurde 2021 gegründet und verfolgt das Ziel, kritische Rohstoffe wie Neodym, Dysprosium und andere seltene Erden wirtschaftlich und umweltschonend aus Altgeräten wie Elektromotoren, Windturbinen, MRT-Geräten und Rechenzentren zurückzugewinnen. In der Vergangenheit konnte das Unternehmen bereits strategische Partnerschaften mit Solvay, Vattenfall, Synetiq und Vacuumschmelze schließen.
Finanziell ist Cyclic Materials gut aufgestellt: In seiner Series B-Finanzierungsrunde im Jahr 2024 sammelte das Unternehmen 53 Millionen Dollar ein – mit Investoren wie Microsoft, Hitachi Ventures, BMW iVentures. Später wurde die B-Runde noch um Investments von JLR sowie dem Amazon Climate Pledge Fund erweitert und kommt nun auf insgesamt 57 Millionen Dollar. Die Finanzierungsrunde hat die Position des Jungunternehmens als Schlüsselakteur im Aufbau nachhaltiger Lieferketten gestärkt – nicht nur in Nordamerika, sondern auch mit Blick auf zukünftige Expansionen nach Europa.
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