Stellantis hat Feststoffbatterien von Factorial validiert

Der Automobilkonzern Stellantis und der US-Batterieentwickler Factorial Energy haben erfolgreich Festkörperbatteriezellen für Elektroautos validiert. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, im kommenden Jahr eine Demonstrationsflotte an Fahrzeugen mit solchen Batterien auf die Straße zu bringen.

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Bild: Stellantis

Die Validierung der Technologie baut auf der Investition von Stellantis in Factorial in Höhe von 75 Millionen US-Dollar im Jahr 2021 auf. Auch Mercedes-Benz stieg seinerzeit parallel bei Factorial ein – und begann im Februar 2025 bereits mit Straßentests der Factorial-Technologie in einem modifizierten EQS.

Vergangenen Herbst gaben Stellantis und Factorial bekannt, 2026 eine Demonstrationsflotte des Dodge Charger Daytona mit Feststoffakkus auf die Straße bringen zu wollen. Und genau für diesen Zweck wurden nun die Festkörperbatteriezellen von Factorial validiert.

Die Zellen basieren auf Factorials proprietärer Technologie namens FEST (Factorial Electrolyte System Technology). Im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien sollen Festkörperbatterien eine höhere Energiedichte und schnelleres Laden bieten – und gelten daher als großer Hoffnungsträger der Branche.

Die validierten FEST-Zellen von Factorial mit 77 Amperestunden (Ah) zeigten eine Energiedichte von 375 Wh/kg mit mehr als 600 Zyklen. Die Zellen ermöglichen laut den Partnern eine deutliche Verkürzung der Ladezeit: Innerhalb von 18 Minuten ist ein Ladehub von 15 Prozent auf über 90 Prozent SoC möglich.

„Das Erreichen dieses Leistungsniveaus spiegelt die Stärken unserer Zusammenarbeit mit Factorial wider”, sagt Ned Curic, Chief Engineering and Technology Officer von Stellantis. „Dieser Durchbruch bringt uns an die Spitze der Festkörper-Revolution, aber wir hören hier nicht auf. Wir arbeiten weiterhin zusammen daran, Grenzen zu verschieben und noch fortschrittlichere Lösungen zu liefern. So wollen wir leichtere, effizientere Batterien entwickeln, die die Kosten für unsere Kundinnen und Kunden senken.”

Stellantis und Factorial haben beim Design der Batterie zusammengearbeitet und die Architektur der Batteriepacks verbessert, um das Gewicht zu reduzieren und die Gesamtsystemeffizienz für eine nahtlose Integration zu optimieren. Diese Gewichtseinsparungen sorgen wiederum für eine höhere Reichweite der Fahrzeuge.

„Bei der Batterieentwicklung geht es darum, abzuwägen. Während die Optimierung eines einzelnen Merkmals einfach ist, ist die Balance zwischen hoher Energiedichte, Lebensdauer, schnellem Laden und Sicherheit in einer Batterie in Automobilgröße mit OEM-Validierung ein Durchbruch”, ergänzt Siyu Huang, CEO von Factorial Energy. „Dieser gemeinsame Erfolg mit Stellantis bringt die Batterietechnologie der nächsten Generation aus der Forschung in die Realität.”

Auf dem Markt für Batteriezellen jagt aktuelle eine Neuheit die andere – und die spannende Frage ist, ob Factorial seine FEST-Zellen schneller marktreif bekommt als seine Wettbewerber. So arbeiten neben weiteren Startups und Forschungseinrichtungen auch die Batterieriesen CATL und BYD an Feststoffbatterien. Zugleich werden auch herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien immer leistungsfähiger. So hat CATL diese Woche die neue Generation seiner Shenxing genannten LFP-Batterie vorgestellt, die in fünf Minuten eine Reichweite von 520 Kilometern nachladen kann – Voraussetzung dafür sind jedoch neue Ladegeräte im Megawatt-Bereich.

stellantis.com

3 Kommentare

zu „Stellantis hat Feststoffbatterien von Factorial validiert“
Micha
25.04.2025 um 09:59
Ich halte diese ständigen Schlagzeilen über Feststoffbatterien für extrem kontraproduktiv. Dass Feststoffbatterien noch mindestens 10 Jahre vom Einsatz im Massenmarkt entfernt sind und selbst dann vermutlich eher im Luxussegment, findet man wenn überhaupt nur im Kleingedruckten. Dass es oft nur um Semifeststoffbatterien geht, und die Leistungsdaten, wie hier die Ladezeit überhaupt nicht revolutionär sind, wird auch gerne verschiegen. Also: Wartet nicht auch Feststoffbatterien als vermeintliche Wunderakkus! Bis es soweit ist, hat das heute gekaufte Auto längst sein Lebensende erreicht.
Aztasu
25.04.2025 um 11:09
Erste Hersteller wollen diese Ende 2027-Anfang 2028 in Massenproduktion und in Fahrzeugen anbieten. Das ist 3 Jahre entfernt. Hybrid-Feststoffbatterien gibt es ab 2026, z.B. im IM L6.
Thomas
25.04.2025 um 13:59
Toyota wollte 2020 Feststoffbatterien auf den Markt bringen...Ich denke der Vorredner hat wahrscheinlich Recht....

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