ELMI Power stellt neue Batterie-gestützte Schnellladestationen vor
Mit den neuen Modellen namens AIO180 und AIO360 will das deutsch-chinesische Startup insbesondere CPOs (Charge Point Operators), EPCs (Engineering, Procurement, and Construction-Unternehmen) sowie Kommunen ansprechen, die Ladeinfrastruktur flexibel und wirtschaftlich ausbauen möchten. Denn der Ausbau leistungsfähiger Ladeinfrastruktur scheitert vielerorts nicht an fehlendem Interesse, sondern an technischen und regulatorischen Hürden: Netzanschlüsse bieten oft nicht die erforderliche Leistung, Genehmigungsverfahren ziehen sich in die Länge und die Investitionskosten für konventionelle Schnellladestationen sind hoch. Gerade in urbanen Gebieten oder bei bestehenden Parkflächen wird der Aufbau klassischer trafogestützter Schnelllader zur Herausforderung.
Hier setzen die neuen ELMI-Systeme an: Die AIO180 und AIO360 vereinen Ladeeinheit und Batteriespeicher in einem kompakten Gehäuse und benötigen lediglich einen Niederspannungsanschluss. Ohne die aufwendige Erschließung einer Mittelspannungsebene sind schnellere Genehmigungsprozesse und deutlich geringere Investitionen möglich. Die Systeme sollen zudem AFIR-konform sein, eichrechtszertifiziert und unterstützen moderne Funktionen wie bidirektionales Laden und PV-Integration.
Das Modell AIO360 richtet sich an stark frequentierte Standorte und bietet bis zu 360 kW Ladeleistung sowie zwei Ladepunkte mit jeweils 400 Ampere. Das „große“ System setzt auf einen 189 kWh großenr Batteriespeicher.Ein automatisches Kabelmanagementsystem erhöhe die Nutzerfreundlichkeit, so ELMI. Optional lässt sich die Anlage mit bis zu zwei 55-Zoll-Werbedisplays ausstatten. Die kompaktere Variante AIO180 liefert 180 kW Ladeleistung bei 92 kWh Speicher und eignet sich damit besonders für kleinere Gewerbeflächen, Quartierslösungen oder Parkhäuser.
Im Vergleich zu klassischen, trafogestützten Schnellladesäulen, die oft Planungs- und Bauzeiten von bis zu zwei Jahren erfordern und hohe Kosten für Mittelspannungstrafo, Tiefbau und Netzverstärkung verursachen, bieten Batterie-gestützte Schnelllader signifikante Vorteile. Laut ELMI fallen beim Anschluss lediglich ein Zehntel der üblichen Baukosten an. Darüber hinaus ermöglichen die integrierten Batteriespeicher eine Entkopplung vom Netzbedarf in Spitzenzeiten und verringern Lastspitzen, was zusätzliche Betriebskosten spart.
ELMI Power wurde erst 2024 gegründet und hat vor wenigen Tagen seine Seed-Finanzierungsrunde kommuniziert. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Niddatal bei Frankfurt/Main sowie in Shanghai in China. Die Seed-Finanzierung wurde von Sequoia China/HongShan angeführt, laut Gründerszene soll eine mittlere einstellige Millionensumme geflossen sein. Gegründet wurde ELMI von Xin (James) Xu, einem Tech-Unternehmer mit über 20 Jahren Erfahrung im Bereich erneuerbare Energien, Batteriespeicher und Energieinfrastruktur. Anfang Januar hatte ELMI bereits gemeldet, dass sein erstes Produkt, der Batterie-gestützte ELMI Hub mit den zugehörigen Dispenser, das Eichrechtszertifikat erhalten hat.
Die Idee Batterie-gestützter Schnelllader für Regionen oder Standorte mit schlechter Netzanbindung ist nicht neu, z.B. hat ADS-TEC Energy aus Nürtingen nahe Stuttgart bereits 2022 ein solches System mit dem Namen ChargePost vorgestellt. Kreisel Electric aus Österreich bietet ebenfalls Ladestationen mit Batteriespeicher namens Chimero an. Außerdem ist es auch möglich, ganze Ladeparks mit einem gesonderter Batteriespeicher zu kombinieren, der nicht zwangsläufig vom Ladesäulenhersteller kommen muss. So hat EnBW in Osnabrück einen Ladepark mit einem 540 kWh starken mobilen Batteriespeicher kombiniert, der an einen anderen Standort umziehen kann, sobald der Netzanschluss in Osnabrück entsprechend ausgebaut ist.
Quelle: Pressemitteilung per Mail
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