Mercedes-Tochter Accumotive soll bald Batterien aufbereiten
Ab 2026 sollen in Kamenz gebrauchte Batterien ausführlich auf ihre Funktion und Qualität geprüft werden, um dann später erneut in Fahrzeugen eingesetzt werden zu können, berichtet der MDR. Ein bestehendes Gebäude auf dem Werksgelände wird dazu aktuell umgebaut und erweitert, wie eine Sprecherin gegenüber der Rundfunkanstalt mitgeteilt hat.
Die wiederaufbereiteten Batterien sollen als Ersatzteil in elektrischen Fahrzeugen von Mercedes-Benz verwendet werden können, heißt es in dem Bericht weiter. Damit würden sie ein „zweites Leben“ erhalten. Voraussetzung dafür dürfte aber ein hoher State of Health (SoH) des jeweiligen Batteriesystems sein, denn schwache Akkus als Ersatzteil zu verbauen wäre wenig attraktiv.
Auch wenn der MDR davon schreibt, in Kamenz würden bald E-Auto-Batterien recycelt, so handelt es sich bei dem beschrieben Verfahren nicht um ein Recycling im herkömmlichen Sinn. Denn während in Kamenz Batterien für die Weiterverwendung wiederaufbereitet werden sollen, werden bei echtem Batterie-Recycling die Batterien zerlegt und die Rohstoffe durch komplizierte Verfahren wieder zurückgewonnen, um diese später zum Beispiel für neue Batterien zu verwenden. Solch eine Anlage hat Mercedes-Benz vergangenen Herbst im baden-württembergischen Kuppenheim eröffnet und will dort 96 Prozent der Batteriematerialien zurückgewinnen.
Auch die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von E-Auto-Batterien ist nicht neu, jedoch werden diese bislang im Anschluss meist nicht wieder in Autos, sondern in Stationärspeichern verwendet. So hat Porsche für das Werk in Leipzig einen Stationärspeicher mit ausrangierten Batterien aus dem Taycan errichtet. Und das Startup Voltfang hat sich auf solche Second-Life-Lösungen spezialisiert.
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